Jasper National Park

Mittwoch, 16.7. – Samstag, 19.7.

Direkt nach Ankunft in Jasper fahren wir noch etwas weiter zum Pyramid Lake und machen von dort aus eine zweistündige Wanderung. Für einmal nicht über Trails mit irgendwelchen klingenden Namen wie „Sea to Sky Trail“, sondern eher kryptisch: 2B-2J-2. Rund um Jasper sind engmaschig Wanderwege und die sind schlicht durchnummeriert und mit Buchstaben ergänzt. Wir nehmen also zuerst den 2B, dann den 2J und schlussendlich noch ein Stück 2… Smiley Es ist super schön und immer noch sehr heiss. Jedoch kündigt sich ein Wetterumschwung an, denn es wird massiv dunstiger und die umliegenden Berge verschwinden immer mehr.

Einfahrt in die Region Jasper:
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Damit verlassen wir auch BC und fahren in Alberta ein:
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Und schon sind wir auf unserer kleinen Wanderung. Markiert mit kleinen Zahlen/Buchstaben-Kennzeichnungen. Mitten auf der Wanderung dann ein bei 36° komisch anmutendes Zeichen: Offenbar ist dies auch eine Schneeschuh-Wanderung…:
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Unterwegs auf 2B – das nenn ich mal einen Rastplatz… Smiley
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Den müssen wir sofort ausprobieren
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Die Fernsicht verabschiedet sich so langsam komplett und alles, was weiter weg als ein paar hundert Meter ist, verschwindet auf Fotos zusammen mit dem Himmel in einer weissen Fläche:
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Happy, noch eine so schöne Wanderung gemacht haben zu können, rollen wir gemütlich in der Ort Jasper zurück. Und da treffen wir in etwa 30 Meter Distanz zur Strasse tatsächlich auch unseren ersten Grizzlybären an. Eigentlich sogar drei, um genau zu sein. Wahrscheinlich eine Mutter und ihre zwei Jungen. Yeah, wir haben tatsächlich einen Grizzly gesehen!! Smiley Smiley

Hmmm, jetzt, beim Betrachten der Fotos, bin ich mir nicht mehr sicher, ob das tatsächlich ein Grizzly (Braunbär) war, oder doch ein Schwarzbär mit komischer Farbe. Aber egal. Später im Banff Nationalpark sehen wir dann noch einen „garantierten“ Grizzly. Die zwei Jungen konnten wir übrigens nicht auf Bild verewigen, die spielten immer hinter dem Gehölz am Boden rum.
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In Jasper übernachten wir auf dem riesigen Whistlers Campground. Der hat sagenhafte 781 Camp Sites. Vom Eingang zu unserer Camp Site sind es nochmal 2 Kilometer zu fahren… Und trotzdem ist er komplett ausgebucht und wir können unsere drei Nächte nicht einmal auf der gleichen Site verbringen.

Der Abend auf dem Campground bringt eine weitere schöne Überraschung für uns. Quer durch die Camp Sites äst eine ca. 30 Tiere umfassende Gruppe von Elks (Hirsche/Rehe). Von den zahlreichen fotografierenden Touris (wie wir), lassen sich die Tiere überhaupt nicht stören. Die (die Elks) haben sich offensichtlich komplett an die Mitbewohner gewöhnt.

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Am Donnerstag besuchen wir – trotzdem, dass der angedrohte Wetterumschwung voll eingetroffen ist – den rund eine Stunde entfernten Maligne Lake. Der ist immer noch im Jasper Nationalpark und auf immerhin etwa 1’700m Höhe. Es regnet und ist deutlich kühler. Wir haben hier am Vorabend die im Reiseführer angepriesene Bootsfahrt gebucht. Mal schauen, wie das wird, so wolkenverhangen und mit Regen… Es wird, na ja, schön, aber nicht gerade das Highlight unserer Reise. Die Bootsfahrt wird von einer lustigen „Entertainerin“ begleitet, welche das schlechte Wetter schön zu reden versucht („You know, the glaciers are much more colorfull with this weather“, aha, so so…). In der Mitte der Ausfahrt gibt’s einen Zwischenhalt für die Besichtigung der Spirit Island, dem am zweitmeisten fotografierten Motiv Kanada’s (das meistfotografierte ist Lake Louise).
Und hier ist sie, die Nummer 2 Kanadas Fotosujets…

Die Spirit Island – in Regenstimmung:
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Auf dem nächsten Bild ist der bei diesem schlechten Wetter viiiel blauer zur Geltung kommende Gletscher: Zwinkerndes Smiley
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Der Maligne Lake an sich wäre einmal mehr ein in türkis leuchtender Spiegel. Man kann es mangels Sonne leider nur fast nicht erkennen…:
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Auf Rückfahrt über die Maligne Lake Road sehen wir wiederum einen Schwarzbären direkt am Strassenrand. Die Autos und Zuschauer lassen ihn offenbar völlig unbeeindruckt. Das geht ihm alles wortwörtlich am A… vorbei…
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Am Abend, zurück in unserem Heim auf den Campground, stellen wir fest, dass die Elks immer noch da sind. Wohnen die wohl hier? Wir zwei beenden wetterbedingt unseren heutigen Natur-pur-Tag drinnen im RV und schauen uns die erste unserer billigst gekauften DVDs an. Irgend ein grottenschlechter Film mit Sandra Bullock. Es soll dann auch gerade der letzte und somit einzige DVD-Abend sein, den wir einschalten.

Da das Wetter am Freitag immer noch durchzogen ist, verzichten wir für einmal darauf, die kanadische Flora und Fauna zu durchwandern, sondern tun etwas für unsere Sauberkeit. Zuerst gehen wir fast 3 Stunden lang in den Miete Hot Springs baden, danach wäscht Marianna unsere gesamte schmutzige Wäsche in einer Reinigung in Jasper, währenddem ich mal wieder ein paar Zeilen an diesem Reisebericht tippe.

Miete Hot Springs:
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Nach einem Frühstück von Tim Horton’s und einem Refill unseres RV-Tanks verlassen wir am Samstag Jasper bereits wieder in Richtung Banff. Wir haben in diesem Nationalpark nicht ganz soviel erlebt und gesehen, wie es zumindest ich von unserem ersten Nationalpark erwartet habe. Aber das lag primär daran, dass wir bisher extremes Wetterglück hatten, so dass wir ab den paar Regenwolken im Jasper bereits auf ein Schlechtwetterprogramm umstellten. Für einmal haben wir jedoch keine Campground-Reservation für die nächste Nacht, da im Banff National Park bereits alle Campgrounds komplett ausgebucht sind. So hoffen wir einfach darauf, trotzdem irgendwo ein Plätzchen zu finden.

Den ersten Stopp machen wir wie offenbar alle anderen auch bei den Athabasca Falls. Puh, hier ist es wirklich *sehr* voll. Kurz gucken und schnell wieder weg…
Athabasca Falls – noch regnet’s:
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Weiter geht’s zu den doch auch ziemlich bekannten Columbia Icefields. Wie erwartet sind sie aber für uns jetzt nicht *das* ultimative Erlebnis. Wer regelmässig im Grindelwaldner Tal ist und die Gletscher neben Eiger, Mönch und Jungfrau sieht, ist da wohl etwas verwöhnt. Wir besuchen das Columbia Icefields Glacier Informations- (und Souvenir-) Center, lassen aber den Glacier Skywalk und die Tour auf den Athabasca Gletscher weg.

Anfahrt zu den Columbia Icefields. Die Bäume verschwinden langsam und die Landschaft wird hochalpiner…
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…und es wird kälter, aber auch trockener:
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Schliesslich sind wir da, beim Icefield Centre. Marianna sieht aus, als warte sie da auf den Bus Smiley
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In der Ferne sehen wir den Athabasca Gletscher und die Exkursionsfahrzeuge darauf. Die gluschten uns aber wirklich nicht…
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Marianna vergnügt sich da schon lieber mit ein paar Mounties im Center:
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Nach dem Columbia Icefields Stopp wird es schon bald wieder grüner und die Strasse wird von Bäumen gesäumt. Und schon nach kurzer Zeit präsentiert sich uns das folgende Bild:
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Das ist der Bow Lake. Und der ist ja so was von knallig türkis…
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Und die Regenjacken brauchen wir mittlerweile nur noch als Windjacken Smiley
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Wir befinden uns nun nicht mehr im Jasper, sondern bereits im Banff Nationalpark. Diesen durchfahren wir aber schlussendlich nur, da sämtliche Campgrounds komplett ausgebucht sind. Einzig bei Kananaskis machen wir aufgrund eines Wegweisers zu einem RV Park einen kleinen Abstecher. Nach 25 km landen wir jedoch nur in einem kleinen Skiresort und es hat weit und breit keinen Campground. Also volle Kraft zurück und Plan B: wir stechen ins Flachland von Alberta raus und gehen in der Region Calgary einen RV Park suchen. Das ist dann irgendwie sogar noch cool: die Landschaft ändert sich radikal und das Wetter wird ausserhalb der Berge auch immer schöner. Wir finden schlussendlich in Calgary West einen schönen Campground, von welchem wir direkten Blick auf die Olympia Sprungschanze und Bobbahn haben.

Wir verlassen Banff und die Rockies in Richtung Calgary. Es wird flacher…2014-07-19 Kanada 2014 135
…und flacher
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Übernachtung auf einem Campground in unmittelbarer Nähe zur Olympischen Sprungschanze und Bobbahn von 1988:
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Calgary selber statten wir keinen Besuch ab, da uns diese Stadt eigentlich von niemandem wirklich empfohlen wurde.

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