Dienstag, 8. Mai & Mittwoch, 9. Mai
Da sind wir wieder. Im Karijini. Genau 9 Jahre und 10 Tage später, als wir ihn letztes Mal verlassen haben. Und weil es auf unserer letzten Reise eines unserer absoluten Highlights war, buchen wir unsere Unpowered Camp Site im Karijini Eco Retreat gleich für zwei Nächte. Die ganze Anlage ist zwar gewachsen und es hat spürbar mehr Besucher, sie hat jedoch ihren besonderen Reiz unverändert beibehalten.
Die einzelnen Sites sind immer noch in mehreren grossen Ovalen gegen aussen und mit grossem Abstand zueinander angelegt. Ich habe den Eindruck, den genau gleichen Platz wie letztes Mal bekommen zu haben. Den besten :-). Und es ist immer noch hammermässig. Unser fahrbares Heim steht quasi mitten in der Steppe. Einziger nahegelegener Nachbar ist ein Waran, welcher langsam durch unseren Vorgarten schlurft. Einen weiteren einheimischen Nachbarn haben wir bereits auf der Anfahrt getroffen. Ein entweder möchtegern-cooler oder sonst schwerhöriger Emu stolziert vor uns mitten auf der Strasse, bevor er uns offenbar erst bei ca. 15 m Abstand bemerkt und sich hektisch-uncool im Zick-Zack-Kurs in die Büsche schlägt.
Unsere Campsite:
Der Blick ins Wohnzimmer:
Und ins Gästezimmer:
Der stolze Emu:
Und unser Nachbar:
Das nächstgelegene Licht von unserer Camp-Site ist ein gelbes Funzelchen am WC-Häuschen, vielleicht etwa150m von uns entfernt. Nach Sonnenuntergang (18 Uhr…) ist es somit wirklich stockdunkel, Mond sehen wir gerade keinen und der Himmel, der ist einfach unglaublich voll mit Sternen. Die Milchstrasse erscheint einem wirklich als eine breite, leuchtende Strasse.
Ich kann es mir nicht verkneifen: hier ein Handy-Bild des Sternenhimmels. Wahnsinn, nicht..?
Die beiden Tage unternehmen wir wieder verschiedene Schluchten-Wanderungen, wie man das im Karijini einfach machen muss. Schliesslich zeichnet sich der Nationalpark, der in der Hamersley Range, im Zentrum der Pilbara liegt, genau durch dieses Netz an Schluchten aus, welche das riesige Steppengebiet von über 6000 qkm durchzieht. Um unser Karijini-Abenteuer aber nicht gerade zu 100% von 2009 zu kopieren, besuchen wir vier andere Gorges und Pools. Wir starten mit einer easy 80-Minütigen Wanderung in und durch die Hancock Gorge. Über steile Felsstufen und zwei Leitern gehts hinunter in die rote Schlucht, dann durch allerlei Büsche, Bäume und Gräser dem Flüsschen entlang bis an den Kermit Pool, wo wir selbstverständlich baden :-). Die Farben sind immer noch „stunning“: blaues Wasser, grüne Vegetation, weisse Gum Trees, rote Felsen und blauer Himmel. Da wir uns einen Trail mit Schwierigkeitsgrad (Class) 4 von 5 ausgesucht haben, treffen wir unterwegs auch nur ganz wenige Leute an.
Am Mittwoch machen wir uns an die Kalamina Gorge, 3 Stunden, Class 4. Eine gemütliche Wanderung durch eine rel. breite Schlucht, immer wieder mit kleinen Seelis, bis zu einem grossen Felsbogen/loch (sorry, ein „Arch“) am Ende.
Auf dem Rückweg gehen wir ein Stück gemeinsam mit einem jungen Australier von Adelaide. Seine Partnerin hat er eingangs Schlucht auf einem Bänkchen parkiert. Endlich mal jemand, bei dem es einem nicht fast peinlich sein muss, dass man 7 Wochen Ferien macht. – Sie sind seit September unterwegs… Jedenfalls empfiehlt er uns statt der noch vorgesehenen Joffre Waterfalls den „Handrail Pool“, welcher viiiel spannender sei. Machen wir! Es ist ein eineinhalbstündiger Class 5 Walk bzw. Swim bzw. Climb. Der Weg führt nämlich grundsätzlich wiederum unten in einer Schlucht bis zum namensgebenden Handrail Pool. Wobei hier zeitweise durchs Wasser gewatet oder eben sogar geschwommen werden muss und gegen Schluss auch noch etwas geklettert. Etwas komisch finde ich, dass der Pool seinen speziellen Namen nicht etwa von einer natürlichen Gegebenheit, sondern tatsächlich einem Handrail, einem Geländer, hat, welches den Schlussabstieg zum Pool überhaupt ermöglicht. Aber egal, der Handrail Pool ist für Karijini Besucher definitiv eine Empfehlung wert.
Handrail Pool – der Trail/Zugang kommt links beim kleinen Wasserfall runter. Da ist auch die „Handrail“ erkennbar:
Vom Handrail Pool geht der „Weg“ dann noch weiter. Dazu muss man den Pool aber zuerst durchschwimmen 🙂 :
Znacht genehmigen wir uns heute „auswärts“ im Eco Retreat Restaurant. Alles auch draussen, klar. Es ist super fein :-). In der Ferne sehen wir verschiedene Feuer – dazu mehr im nächsten Post.
So gehen wir heute auch eine Stunde später zu Bett als gestern – erst um 21:40 ;-)))