Pfngstsonntag, 20. Mai bis Dienstag, 22. Mai
Von der Abzweigung Mornington kommend ist es wiederum nur ein Katzensprung von 44 km weiter auf der Gibb River und schon sind wir bei der Galvans Gorge, welche nur ein paar hundert Meter neben der Hauptstrasse ins Gestein gewaschen wurde (bzw. wohl eher umgekehrt). Wir wollen hier einen Zwischen-Bade-Halt machen oder, falls das selbst für Marianna unmöglich scheint, halt nur gucken was es zu gucken gibt. Einen wunderschön in üppiges Grün und rote Felsen eingepackten kleinen See, inklusive Wasserfall, das gibt es zu gucken :-). Und baden kann man darin auch. Und sich unter den Wasserfall setzen und die warme Dusche geniessen. Und von einem Seil an einem an einem Ast ins Wasser schwingen, das könnte man auch noch, würde man das wollen…
Nach dem etwa stündigen Badehalt poltern wir schon wieder weiter, nächster Stopp: Mount Barnett Roadhouse. Das Roadhouse ist insofern speziell, dass es in etwa in der Hälfte der Gibb River Road liegt. Hier kann man Diesel und Frischwasser tanken, in einem kleinen Shop einkaufen und sogar für 5 Aussie-Dollar 75 MB WLAN-Internet Access haben. Handy-Empfang gibts nach wie vor keinen :-). Das Mount Barnett Roadhouse ist noch etwas anderes. Nämlich Zugang und „Reception“ zu Manning Gorge & Camp.
Gibts im Mount Barnett Roadhouse Shop: feine Känguru-Schwänze 😛
Ausgestattet mit „frischen“ (tiefgekühlten) Scotch Fillets (Steaks), rollen wir auf den Campground, auf welchem sich zwar schon sehr viele Camper tummeln, aber auch riesig gross ist. Von zuhinterst müsste man fast das Auto nehmen, um ohne Erschöpfungserscheinungen zum WC und zurück gehen zu können. Den Platz sucht man sich auf dem riesigen Gelände wiederum selber irgendwo zwischen den Bäumen. Die sind halt einfach wirklich cool, diese Camps entlang der Gibb River. So macht Campen Spass!
Wir haben erneut 2 Nächte gebucht, um einen gemütlichen Sandwich-Tag zu haben, ohne unser Lager auf- oder abbauen zu müssen. So kann es auch wieder nicht anders sein und wir stehen um halb Acht auf, als 3/4 der anderen Campers bereits weg sind. Wunderbar, diese Ruhe… 🙂
Hier auf diesem Campground waren wir ja auch schon einmal. Und auch damals standen wir am Morgen (früher) auf, um die Wanderung zum Wasserfall beim Upper Pool der Manning Gorge zu machen. Damals scheiterten wir aber bereits beim ersten Hindernis kläglich: direkt beim Camp muss als erstes der Manning River, hier eher ein kleiner See mit fast keiner Strömung, überquert werden. Vor 9 Jahren musste das schwimmend geschehen, für die Habseligkeiten gab es so kleine Sagex-Inselchen, welche man vor sich her stossen konnte. Heute jedoch hat hier der Fortschritt Einzug erhalten. Es hat eine Fähre. Ein kleines Blech-Bootli, mit welchem man sich an einem rundum laufenden Seil selber überschiffen kann. Auf der Hinfahrt haben wir sogar einen Kapitän, einen Aboriginal Jungen, der das Ziehen für uns übernimmt. Die Wanderung dauert dann etwa eine Stunde, ist sonnig heiss und führt durch eine faszierende Felsen-Busch-Steppen-Hügellandschaft. Am Ziel der Upper Manning Pool und Wasserfall. Sensationell schön! 🙂 🙂 Wir verweilen den ganzen Nachmittag auf unserem Privatfelsen direkt am Pool/See, gehen immer wieder baden, schwimmen hinter den Wasserfällen durch und geniessen die wunderschöne Umgebung. Neben uns kommen nur noch ganz wenige andere Besucher. Die meisten dieser bettflüchtigen Camper waren schon am Morgen hier und kamen uns auf unserem Hinweg bereits wieder entgegen. Den Nachmittag sitzen sie dann vor ihren Campern und sinnieren wohl dem Erlebten nach. Auch gut.
Wie sich das für einen echten Explorer gehört, finde ich nach einigem Suchen auch noch eine Stelle, wo sich die Felsen erklettern lassen und ich so erkunden kann, wie es denn oben am Wasserfall aussieht. Manno – ein noch schönerer See und – natürlich – keine Menschenseele mehr. Guckst du hier:
Erst um halb vier machen wir uns auf den Rückweg, diesmal schiffen wir auch selber über. Dieses Gewässer direkt beim Camp, der Manning River, wird übrigens auch den ganzen Tag zum Baden besucht. Neben der „Fähre“ hat es also auch den einen oder anderen Kopf im Wasser. Und etwa 50 Meter flussaufwärts, auf einem Stein, ist auch ein Einheimischer am Sünnelen. Ein ziemlich fettes Süsswasserkrokodil. Offensichtlich interessieren sich die wirklich gar nicht für Menschen. Etwas eigenartig mutet es einem aber trotzdem zu.
Auf dem nächsten Bild ist das Kroki auf seinem Stein zu sehen. Zoomen und gute Augen vorausgesetzt…
Wir schliessen den wunderschönen Tag wie üblich mit Nachtessen nach sechs und zu Bett gehen vor neun ab. Morgen früh gehts weiter Richtung Nordosten.