Singapur

Sonntag, 10. Juni bis Mittwoch, 13. Juni

Nach dem 4½ stündigen, angenehmen Flug von Darwin landen wir um 18 Uhr herum in Singapur. Die Immigration braucht ziemlich Zeit, ist für uns aber problemlos. Sind dafür wohl bereits Donald und Kim verantwortlich, oder ist das immer so? Wir treffen es nämlich ausgerechnet zeitgleich mit dem Treffen dieser beiden speziellen Herren nach Singapur. Hoffentlich ist das nicht weiter spürbar (Sperrungen o.ä.).

[Nachtrag: ist es nicht. Obwohl wir z.B. am Montag wie auch Kim die Gardens by the Bay besuchen, merken wir gar nichts von diesem Gipfeltreffen, ausser dass man auf den vielen Bildschirmen die es überall hat, ab und zu eine der beiden Frisuren zu sehen bekommt.]

So fahren wir per Taxi zu unserem Hotel Jen im Orchard Gateway Komplex und verdauen da im Zimmer erstmal den ersten Zivilisationsschock. Viel krasser geht das Kontrastprogramm halt schon nicht: nach 6 Wochen Outback der Sprung nach Singapur… Vielleicht kommt uns die Schweiz anschliessend auch wieder etwas ländlich und gemütlich vor. 🙂

Unser in der Natur im ent-schleunigten Betriebsmodus geschmiedeter Plan für Singapur ist eigentlich ganz einfach: chillen, nicht in der Stadt herummrennen, langsam zurück in der Zivilisation ankommen. Aber eben – wenn wir nun mal schon hier sind… Wir lösen uns am Montag als erstes einen 3-Tages-Tourist Pass für 20 S$, mit welchem wir bis Mittwoch uneingeschränkt mit Metro (MRT, Mass Rapid Transit o.s.ä.) und Bussen herumfresen könnten. Man weiss ja nie, ob wir vielleicht doch irgendwo hin wollen. Und anschliessend: Ja wenn wir diesen Pass nun schonmal haben, können wir doch einmal zur Sultans Moschee und ins arabische Quartier fahren, die Marianna als sehenswert herausgefunden hat. Und los geht’s..

Zuerst gibt’s am Morgen immer einen vernünftigen Kaffee 🙂

Und dann geht’s per MRT los. Der junge Herr rechts hat unser Fotografieren wohl trotz aller Verschleierungsmassnahmen bemerkt…

Feinkost-Aushang im arabischen Quartier:

Als nächstes steuern wir per Bus das Marina Bay und die Gardens by the Bay an, welche mir auf versch. Karten auffielen und spannend aussehen. Das Marina Bay Sands Bauwerk ist wirklich eindrücklich, selbst von aussen und ohne im Infinity Pool gebadet zu haben (wozu man Hotelgast sein müsste).

Der anschliessende ausgedehnte Besuch der beiden „Gewächshäuser“, Flower Dome und Cloud Forest, ist ebenfalls spannend und schön, wird aber von uns beiden ähnlich empfunden. Bau und Aufmachung sind eindrücklich, aber die Pflanzen sind halt kein Vergleich mit dem in den letzten 6 Wochen erlebten.

            

Beim Eindunkeln sind wir immer noch in den Gardens by the Bay und so warten wir auch gerade noch die Licht- und Musik-Show bei der Supertree Grove ab. Diese ist dann zwar schön, vermag uns aber nur so halbwegs zu begeistern.

Essen und Trinken tun wir in Singapur immer in einem der rund 14’000 lizenzierten „Food Stalls“, welche es hier überall gibt. Die finden wir wirklich super. Eine Vielfalt zum Abwinken und lecker noch dazu. 😛 Wir fahren auch ein paar im Internet recherierte „Hawker Centres“ explizit an. So z.B. das Lau Pa Sat Food Centre und am Dienstagabend das Timbre+, wo es sogar noch Live Musik gibt (leider kurz vor 10 nur noch wenige Leute).

Am Dienstag wäre ich eigentlich gerne noch aufs OneAlltitude die Aussicht schauen gegangen, aber leider ist das Teil geschlossen (Kim und Donald, hat das mit euch zu tun..?). Also für einmal zu Fuss weiter via Boat Quai (wäh 😦 ) und Clarke Quai (hmm :-|) nach Chinatown (wäh 😦 ) und dann per MTR nach Little India. Letzteres empfinden wir noch als einigermassen authentisch und gefällt uns. Die 3 vorher angesteuerten Lokationen schienen uns deutlich zu fest heruntertouristisiert.

Aktuell ist Mittwochnachmittag und wir nehmen es tatsächlich nur noch gemütlich. Noch ein wenig im Orchard Gateway herumschlendern, etwas an den Pool auf dem Dach im 20. Stock gehen, zwischendurch an irgendeinem Food Stall was essen und dann am späteren Abend irgendwann unser Zimmer räumen und per MRT an den Flughafen. Unser Flug geht am Donnerstag um 01:25 Uhr, so dass wir nach 8 Uhr einmal zurück in der Heimat sein sollten.

Australienreise 2018, over and out. 🙂

Darwin

Freitag, 8. Juni bis Sonntag, 10. Juni

Darwin. Na ja. Darwin ist halt wirklich nicht soooo ausserordentlich. Aber schön sonnig und warm, sogar jetzt, mitten im Winter. 🙂 Obwohl Moment. Sonnig? Wir haben am Samstag ca. 3/8 Schönwetter-Bewölkung. Damit ist das von den vergangenen 6 Wochen unser Tag mit dem „schlechtesten“ Wetter. Fast immer sahen wir den ganzen Tag überhaupt kein Wölkchen (höchstens Rauch).

An diesem Wochenende findet im Bicentennial Park an der Esplanade gerade das „Greek Glenti“ Festival statt. Ein Treffen und Happening der griechischen Kultur von Australien, mit griechischen und mazedonischen Tänzen, Speisen und Getränken. Wir besuchen das Glenti am Samstagabend und „treffen“ beim Främseln unserer Apéro-Souvlakis sogar noch ein Opossum, welches jedoch ab dem Rummel in seinem Revier etwas verängstigt ist. Richtig Znacht essen wir Freitag und Samstag im „The Tap“ an der Mitchell Street und bestaunen dabei die vielen Leute und deren Outfits :-).

Ein kleines Australien-Feeling-Highlight erleben wir noch am Samstagnachmittag. Wir verbringen an diesem zuerst etwas Zeit am Lake Alexander am East Point. Dies, weil es rund um Darwin zwar etliche schöne Beaches gibt, diese aber in fester Hand von Krokodilen sind. Darwin Harbor wird laufend auf Krokodile überwacht. Und es werden im Schnitt 4 Krokis pro Woche ins offene Meer ausgeführt. Und hätte es keine Krokis, dann wären da noch saisonal die Stinger. Einzig Haie braucht man nicht zu fürchten, die werden von den Krokis verspiesen… 😉 Aber egal; wir sind am Lake Alexander, weil man da auch ungestört baden kann. Nur Ibisse und irgendwelche „bärtigen Gelbkopf-Gockels“ sind sonst noch da. Und sogar einige der farbigen Rainbow Lorekeets. Und als wir gegen Sonnenuntergang noch ganz an die Spitze der East Point Halbinsel rausfahren, treffen wir auf Wallabies, viele Wallabies. Ich informiere mich im Internet: es sind Agile Wallabies und auf East Point leben rund 200 dieser Hoppels. Etwa 80 davon sehen wir auf den verschiedenen Matten… 🙂

Ansonsten haben wir den Samstag insbesondere als Sandwich-Tag in Darwin vorgesehen, weil wir unseren Red Sands Camper noch etwas waschen und rausputzen müssen, bevor wir ihn am Sonntag wieder abgeben. Beim Abgeben diskutieren wir mit Wayne über dieses Putzen. Adam Sands, der Gründer und Chef von Redsands hält offenbar an dieser Cleaning Policy fest, weil dadurch generell mehr Sorge zu den Campern und dem Material getragen wird. In Anbetracht dessen, dass wir wirklich bestätigen können, dass unser Redsands Camper und die Ausstattung von deutlich höherer Qualität als bei allen Konkurrenten ist, sehen wir das sogar ein. Und die Washing Session unseres Heimetlis machte uns sogar Spass und setzte irgendwie einen Schlusspunkt. An dieser Stelle übrigens auch ein Merci an Christine Aellig von Camperworld in Lyss, welche uns Redsands Camper fast ein wenig aufgeschwatzt hat. Das hat sich wirklich bewährt und wir würden Redsands jederzeit weiterempfehlen. Die Qualität hat seinen Preis, ist es aber wert!

Am Sonntagvormittag geben wir unseren Camper nach 8’400 gefahrenen Kilometern bei Redsands ab (kurze Sache) und fliegen dann planmässig um 16 Uhr herum in Richtung Singapur ab. Byebye, Australien, es war herrlich.

Kakadu N.P.

Sonntag, 3. Juni bis Freitag, 8. Juni

Wir fahren direkt von Mataranka südlich via Kakadu Hwy in den Kakadu Nationalpark ein und steuern als erstes zu den Gunlom Falls bzw. dem Campground davor. Der Plan ist, hier zwei Nächte mit einem gemütlichen Sandwich-Tag dazwischen zu bleiben. Der Campground ist von Campern nur wenig bevölkert, dafür umso mehr von Vögeln. Besonders bei Tagesanbruch bekommen wir ein gewaltiges Konzert um die Ohren und da keine Krähen im Orchester sind, ist es wirklich schön. Zugegeben, Kakadus und Rosellas sind auch keine berühmten Sänger, aber so lange die nicht aufgeregt werden, halten sie sich im Hintergrund.

Ich hab’s per km-Zähler „gemessen“ – hier geht’s 16 km geradeaus (Stuart Hwy zwischen Mataranka-Katherine):

So starten wir den Sandwich-Tag wirklich ausgesprochen gemütlich, lauschen noch von unserem upper Class Bett aus dem Hauptteil des Konzerts und frühstücken erst, als der Campground schon fast leer ist. Nur 5 Camper sind ausser uns noch auf dem riesigen Gelände. 🙂

Kurz vor Mittag machen wir den viertelstündigen Aufstieg zu den upper Gunlom Pools oben am Wasserfall. Hier habe ich mir vor 9 Jahren beim Herumrutschen eine Rippe gestaucht, was dann sogar noch einen Arztbesuch in Cairns nach sich zog. Gefährlicher Ort… 😉 Heute passiert mir nichts, dafür hat es offenbar kurz vor unserer Ankunft jemand anderen schlimm erwischt. Ein paar Ranger beginnen gerade damit, den vorderen Teil der Pools und Felsen zu räumen, weil der Rettungs-Heli erwartet wird. Alle Besucher müssen weiter den Berg hoch aus der „Downdrift“ Zone. Ein grosser Ambulance Heli fliegt dann auch 3 Mal an und die verletzte Person (offenbar ein Beinbruch) wird per Winde am Langseil geborgen. In einer 40-minütigen Pause als der Heli weg ist und die Ärzte den Verunfallten versorgen, verlassen dann die allermeisten Leute die Upper Pools und steigen ab.

Der mittlere Pool vor, während und nach dem Heli-Anflug:

Heli-Rettung über den Gunlom Falls:

Nach gut 1½ Stunden rauscht der Heli schlussendlich ab und das ganze Gebiet wird wieder freigegeben. Also hopp, sofort ins Wasser, solange wir noch fast alleine sind. So sind wir nach 2 Minuten zu dritt im Wasser, nach 10 Minuten sind wir ein knappes Dutzend und nach einer Viertelstunde geht’s gegen die 30 zu (Unsägliche, auch hier…) und wir verziehen uns auf die Felsen.

Die Unsäglichen sind da…:

Dieser Montag ist ein besonderer Tag für uns. Wir bemerken das zwar erst jetzt, Mitte Nachmittag bei den Upper Pools der Gunlom Falls, aber trotzdem, er ist besonders! Heute ist unser 25. Hochzeitstag, wir feiern silberne Hochzeit 🙂 So alt können wir zwar noch gar nicht sein, aber sei’s drum. Da haben wir uns doch eine wunderbare Location für unser Jubiläum ausgesucht. 🙂

Dienstagvormittag und wir verlassen den Gunlom Campground. War wirklich schön hier. Und da wir ja wunderbar Zeit haben, biegen wir schon bald wieder vom Kakadu Hwy ab und nehmen den Turnoff zur Maguk (Barramundi Gorge). Dort gibts zwar nur einen kurzen, vielleicht halbstündigen Walk, aber der ist dafür sehr speziell. Ich habe ja schon öfters von „Regenwald“ geschrieben. Hier wird nun der Begriff „Monsun Forest“ verwendet, was treffender ist. Während der Monsun-Zeit (wet season) Regen, Luftfeuchtigkeit und Hitze ohne Ende und in der Trockenzeit (dry season) trocken und heiss. Aber egal, der Walk führt jedenfalls durch Monsun Forest mit vielen Palmen, Farnen und Wasserläufen. Teilweise ist der Weg noch etwas überflutet und es hat Gitter links und rechts… es leben Freshwater und Saltwater Krojodile hier. Wie fast immer auf all den Gorge-Walks der letzten Wochen ist auch hier zuhinterst ein See mit einem Wasserfall. Und wir dürfen sogar darin schwimmen, weil es hier keine Salties mehr haben soll. Das Wasser ist warm, die Fische neugierig und uns geht es hier wieder enorm gut. 🙂 Maguk gehört nicht zu den angepriesenen Hauptspots des Kakadu, ist aber unbedingt einen Besuch wert.

Von Maguk erfrischt und erfreut, ziehen wir weiter nach Cooinda, ziemlich zentral im Kakadu Nationalpark. Wir wollen uns hier für 3 Nächte einquartieren und die weiteren Kakadu-Stationen von hier aus besuchen. Die erste Nacht buchen wir wieder einmal eine Lodge, dann freuen wir uns aber, zurück in unser Heimetli auf eine schöne unpowered Site umzuziehen. Wer hätte das gedacht… An dieser Stelle: obwohl unser Camper auch an den Strom angeschlossen werden könnte und so Probleme mit der Zusatzbatterie vermieden werden könnten, bevorzugen wir ausnahmslos unpowered Sites. Diese sind einfach schöner, grosszügiger und wilder.

Die beiden vollen Tage im Kakadu besuchen wir von Cooinda aus mehr oder weniger alle geöffneten „Attraktionen“. Leider ist die Strasse zu den Jimjim Falls und dem Jimjim Billabong noch nicht offen, die hätten wir sonst auch noch einmal angesteuert. So führt uns am Mittwoch unsere Kakadu Rundfahrt zuerst zum Anbangbang Billabong, wo wir einen kurzen Walk machen. Der Billabong sieht super friedlich und schön aus, birgt aber offenbar seine Gefahren. Siehe nachfolgende Bilder…

Weiter geht’s nach Burrungkuy (Nourlangie). Hier machen wir einen „Loop Walk“ bis zum Gunwarrdewarrde Lookout. Der kurze Rundweg führt an verschiedenen uralten Rock Art Sites vorbei, wo historische Felsenmalereien von Aboriginals zu sehen sind. Gefährliches hat es hier nichts – solange man schaut, wo man hinlatscht. 😉

Letzter Halt unserer Tagesrundfahrt ist Gubara, wo es ebenfalls einen kurzen Walking Track gibt, welchen wir uns natürlich reinziehen.

Um 16 Uhr – wir müssen uns fast noch etwas beeilen – sind wir zurück in Cooinda und damit gerade noch rechtzeitig für unsere für 16:30 gebuchte Yellow Water (Ngurrungurrudjba) Boat Cruise. Diese ist wie schon vor 9 Jahren ein Highlight, vor allem für mich. Die Fluss-/Mangroven-/Sumpf-Landschaft an sich und dann natürlich all die Tiere, welche wir zu sehen und vom Bootsführer erläutert bekommen, sind phantastisch. Am eindrücklichsten sind natürlich die riesigen Salzwasserkrokodile, welche es hier en masse gibt. Sie (und auch die meisten Vögel) lassen sich von unserem Boot überhaupt nicht stören – das gehört seit Jahrzehnten einfach dazu und ist für sie ungefährlich. Schwer vorzustellen ist die Tatsache, dass der Wasserstand hier zur Regenzeit rund 4 Meter höher steht! Vieles, was wir heute an Bäumen und Graslandschaft sehen, ist dann schlicht unter Wasser. Unsere Bootstour dauert 2 Stunden und schliesst mit einem grandiosen Sonnenuntergang ab.

Obwohl wir unsere letzten Camper-Abende gerne noch camping-like selber gekocht und auf der Camp Site verbracht hätten, besuchen wir zum Znacht immer das Cooinda-Restaurant. Dies, weil auf dem Campground nach Sonnenuntergang die Mücken wirklich äusserst lästig werden. Eingenebelt mit Mückenspray pieksen sie einem zwar vielleicht nicht, aber sie schwirren einem in Mengen um den Kopf und landen sogar, nur um festzustellen, dass sie das Anti-Mücken-Parfüm überhaupt nicht mögen. …Und sie sind einfach lästig.

Donnerstag, unser 2. Kakadu-Tag, unsere 2. Sightseeing-Rundfahrt. Wir starten mit der halbstündigen Wanderung zum Mirray Lookout, für welchen es uns gestern nicht mehr gereicht hat. Weil es aber so dunstig und rauchig ist, sehen wir nicht allzuviel und bleiben deshalb auch nicht lange auf der kleinen Aussichtsplattform.

Die nächste Abzweigung vom Kakadu Hwy führt uns zu (zu, zum, zur, nach, in die… whatever) Burdulba. Auch hier gibt es einen kurzen „Nature Trail“. Und da wir alles berücksichtigen, was gewandert werden kann, machen wir den natürlich und haben Freude an den verschieden für uns exotischen Blumen und Bäumen, die wir sehen.

Selbstverständlich machen wir auch im Bowali Visitor Centre einen Stopp, wenn auch nur kurz, und fahren dann doch auch noch einmal nach Ubirr, was wir ursprünglich nicht mehr eingeplant hatten. Die verschiedenen Felsmalereien sind interessant, erneut begeistern tut uns aber die Aussicht vom Lookout. Die ist einfach gewaltig und eindrücklich. Gut, sind wir doch noch einmal gekommen…

Immer wieder muss ich auf die „Schleepftrucke“ Marianna warten und gehe irgendwo in meine Hybernate-Stellung…

(Marianna möchte an dieser Stelle präzisieren, dass sie nicht per se eine Schleepftrucke ist, sondern einfach eine Auge für all die vielen schönen Sachen hat, die es unterwegs zu bestaunen gibt und nur dadurch öfters etwas zurückfällt.)

Auf dem Rückweg nach Cooinda cruisen wir noch Stadtrundfahrt-mässig durch Jabiru, bevor wir nochmals pünktlich zum Sonnenuntergang die Yellow Water Stimmung aufsaugen.

Am Freitag verlassen wir schliesslich den Kakadu Nationalpark. Über den Arnhem Hwy nehmen wir Kurs auf unsere Zieldestination, Darwin. Bei einem kurzen Halt in (in, bei, an, am…?) Mamukala machen und geniessen wir noch eine letzte kleine Wanderung. Das dürfte dann wohl unsere letzte auf dieser Reise sein, wenn wir mal die voraussichtliche Latscherei in Singapur nicht als wandern zählen. Cool, wir treffen direkt neben dem Wanderpfad nochmals auf einen ca. 1.50 m grossen „Merten“. Er ist eine wirklich coole Socke und lässt sich von ziemlich nahe ablichten. Seine Haut ist ein richtiges Kunstwerk…

Zurück beim Auto stellen wir fest, dass nun vom Steinschlag in der Windschutzscheibe ein langer Sprung weg läuft. Ui, das wurde wohl durch die Temparaturdifferenz Sonne/Schatten ausgelöst. Weil der Sprung dann beim Fahren immer länger wird, machen wir keine weiteren Halte und ziehen den Rest der 300 km nach Darwin an einem Stück durch.

Katherine / Nitmiluk N.P. und Bitter Springs / Mataranka

Freitag, 1. Juni bis Sonntag, 3. Juni

Vom El Questro Camp düsen wir 640 km direkt nach Katherine in den Nitmiluk Nationalpark. Beim Überqueren des Pentecost Rivers direkt Ausgangs der Station trauen wir unseren Augen nicht. Da kommt doch tatsächlich ein Tanklaster mit Anhänger durch den Fluss geschnauft. Krasse Sache… Aber schon klar: die kleine Tankstelle und der Stromgenerator brauchen auch ihren Stoff.

Neu ist das letzte Stück Gibb River Road von der Abzweigung ELQ bis zum Victoria Highway bereits geteert. Das war vor 9 Jahren noch nicht, musste dann aber wohl sein, damit die Touristenmassen ohne Probleme nach El Questro kommen.

In Kununurra machen wir nur kurz einen Refill von Tank und Kühlschrank, in Katherine gar keinen Halt. So quartieren wir uns beim Einnachten direkt auf dem Nitmiluk Campground ein. Einnachten heisst hier nach 18 Uhr, denn wir sind nun nicht mehr in Western Australia sondern im Northern Territory. Und da werden die Uhren 1½ Stunden vor gestellt. Wir sind nun also CH + 7½ Std. Während dem Nachtessen hören wir es im nahen Gehölz immer wieder knacken und rascheln, wie wenn da jemand unterwegs wäre. Unsere Ausleucht-Versuche bringen aber nichts zum Vorschein. Am Morgen klärt sich die Sache dann auf. Nach dem Rascheln erscheint ein Känguru aus dem Gebüsch und hüpft zu uns auf den Campground, im Schlepptau ein kleiner Joey, der sich anstrengt, mit seiner Mutter mitzuhalten. Auf der Matte vor unserem Auto grasen sie dann gemütlich, bis es dem Joey zu anstrengend wird und er sich in den Beutel der Mutter zurückzieht und von dort weiter mampft. Später taucht auch noch ein Männchen auf und gesellt sich zu den beiden. Von uns Campern scheinen sie sich überhaupt nicht stören zu lassen…

Vor 9 Jahren machten wir hier eine 10 km Wanderung in die Butterfly Gorge und ich machte auf dem Rückweg mit einem Hungerast schlapp. Also legen wir diesmal noch einen drauf und hängen den Baruwei Loop Walk und je ein Stück des Waleka Walks und des Yambi Walks zusammen und kommen so auf gut 13 km. Die Wanderung wird toll, und weil ich diesmal mein Snickers schon vor dem Eintritt des Hungerasts vertilge, geht alles problemlos. Die Katherine Gorge ist sehenswert, keine Frage, aber bei allem, was wir bereits im Rucksack haben, nicht zuoberst einzuordnen.

Nein, diesmal bin ich fit! Auf diesem Bänkli machte ich letztes Mal schlapp…

Beim Beratschlagen auf dem letzten Streckenabschnitt entschliessen wir uns dann auch, heute direkt nach der Wanderung noch einmal das Auto anzuwerfen und einen kleinen Abstecher Richtung Süden nach Mataranka zu machen. Die 130 km lange Fahrt führt über den Stuart Highway, wir dürften also mit 130 km/h in der Abendsonne durch Regenwald und Buschlandschaft brettern. Das dünkt selbst mich etwas garstig schnell und die vielen platten Kängis auf der Strasse geben mir recht.

Mataranka! Mataranka what?? Diese kleine Siedlung mitten im nirgendwo hat eine Sehenswürdigkeit – die Bitter Springs im winzig kleinen Elsey Nationalpark. Heisse Quellen mitten im Regenwald. Wir qartieren auf dem Bitter Springs Cabins and Camping ein, einem privaten Campground ganz nahe an den Quellen. Der Campground ist einzigartig, jedenfalls die unpowered Sites. Diese sind als einzelne kleine Schneisen in den Regenwald angelegt, womit jede Partei ihr eigenes, kleines grünes Abteil bekommt. Schade, wird es hier in der Nacht komischerweise wieder ziemlich kalt, sonst wär’s noch gemütlicher.

Am Sonntagmorgen kurz den Abwasch vom Vortag erledigen und ab zu den Quellen. Wir sind gespannt… Alle anderen Besucher scheinen sie bereits zu kennen; sie schleppen „Noodles“ oder sogar Schwimmringe und Luftmatratzen mit sich. Der Zugangsweg führt schön angelegt durch den Regenwald und nach 5 Minuten tauchen auch schon die Quellen auf. Die sind noch schwer zu beschreiben: glasklares Wasser, rundherum und auch im Wasser eine üppig grüne Pflanzenwelt, in den Bäumen rundherum die verschiedensten exotischen Vögel und im Wasser auch Fische sowie Schildkröten (welche wir leider nicht sehen). Über einen schön angelegten Einstieg kommt man ins 33° warme Wasser. Da kann man sich dann etwa 200 m weit durch die leichte Strömung heruntertreiben lassen (darum all die Schwimmhilfen: fürs perfekte Chill-Erlebnis), bis man über einen der beiden Ausstiege das Wasser verlässt, wieder nach oben spaziert und den Spass von vorn beginnen lässt. Wir können sogar noch einmal unsere in Coral Bay gekaufte Schnorchelausrüstung einsetzen und sehen auch über Wasser beim Treibenlassen einen schönen Night Heron, der auf einem Ast direkt am Wasser hockt und das Treiben zu überwachen scheint sowie dann sogar noch einen King Fisher. Einziger Wermutstropfen: die vielen Leute. Unsere erste Runde ist noch okay, aber dann ab etwa Mittag nehmen die Leute massiv zu, wodurch auch das Wasser von seiner Klarheit verliert. Trotzdem wirklich empfehlenswert, diese Bitter Springs :-).

Ferdi’s everywhere

Ich habe einen Schwager, den Ferdi. Und Ferdi kann so ein paar Pfiffe, wie verschiedene Vögelchen.

Und es ist eben so: Ich bin überzeugt, Ferdi ist auch hier in Australien. Ja, er macht sogar alle unsere Wanderungen mit, hält sich jedoch immer im Hintergrund. Er beteuerte zwar per Whatsapp, er sei daheim in der Schweiz. Aber wir hören ihn pfeifen. Immer wieder und überall. Unglaublich, dieser Ferdi… 🙂

El Questro

Montag, 28. Mai bis Freitag, 1. Juni

Zum Abschluss unserer Gibb River Road-Etappe folgt wiederum die Pentecost River-Überquerung (easy peasy, 30 m breit, nur gut 30 cm tief) und dann der 16 km Abstecher zur El Questro Station. Und da es uns hier vor 9 Jahren so gut gefallen hat, planen wir von Anfang an 3 Nächte ein – und bleiben dann sogar 4. Diesmal jedoch auf dem Campground und nicht in einer Lodge, wie letztes Mal. Wir lieben mittlerweile unseren Camper… 🙂

Die Tage enden jetzt fürchterlich früh. So ist es über 30 Grad, die Sonne noch am Horizont und dann peng, ein paar Minuten nach 5 ist die Sonne weg und es wird dunkel. Oder im Moment zumindest dunkler… Denn wir haben fast Vollmond und zusammen mit der klaren Luft braucht man so selbst beim nächtlichen Gang zum WC-Häuschen keine Stirnlampe mehr :-). Apropos Stirnlampe. Wie erkennst du einen echten Camper? An der Stirnlampe ab 17 Uhr, egal ob draussen, oder in der (beleuchteten) Camp-Küche, dem (ebenfalls beleuchteten) WC, oder sogar im Restaurant (…). Sooo eingefleischte Camper sind wir glücklicherweise noch nicht.

Im El Questro Camp buchen wir eine unpowered Site und finden einen super Platz, einsam unter Bäumen und doch noch rel. nahe (gut 100 m) vom Wasch- und WC-Häuschen. Also kurz wie ein stolzer Kater unser Territorium markieren (jedoch mit Tisch und Stühlen) und wieder raus aus dem Camp, ein paar Kilometer zurück zur Amalia Gorge. Diese haben wir als erstes Ziel gewählt, weil wir sie noch nicht kennen und ihre Erwanderung nur gut 2 Stunden dauern sollte. Nun ja, sie entpuppt sich dann auch als (für uns) nicht der ultimative Brüller. Schön, klar, aber nach allem bereits Gesehenen nichts Spezielles. Und der Pool und Wasserfall zuhinterst ist erst noch viiiel zu kalt (19°)…

Nachfolgend noch ein Suchbild: wo ist das Tier?

Nach 2 Stunden geht’s zurück zur ELQ Station, wo wir gerade rechtzeitig zur Happy Hour und Live Musik mit einer Queenslander Sängerin eintreffen. Tiptop. Die Happy Hour strecken wir später mit einem selbst gebrutzelten Znacht zu einem Happy Evening. Alles ist gut… 🙂

Begrüsst und verabschiedet werden wir bei der Zu- und Wegfahrt von ELQ jeweils von Emil dem Esel:

Um den Dienstag komplett autofrei halten zu können, nehmen wir uns die Wanderung zu den Champagne Springs vor, welche direkt vom Camp aus gestartet werden kann. Zudem ist sie mit angegebenen 5-6 Stunden und Class 5 relativ lang und anstrengend, was auf wenige Leute hoffen lässt. Mit je 3 Liter Wasser im Gepäck marschieren wir direkt von unserem Camper los, sagen beim Vorbeigang Emil guten Tag und sind schon bald völlig alleine. Der Trail führt zuerst entlang des Pentecost Rivers durch üppige Vegetation und wird später immer felsiger und zerklüftet. Nach gut 2 Stunden treffen wir bei den unteren Pools der Champagne Springs ein und treffen dort auch zum ersten Mal auf Leute, ein älteres Ehepaar. Etwas überrascht durch uns schickt der Herr sich sofort an, eine Badehose anzuziehen… Man ist halt wirklich für sich, hier :-). Ausser diesem Ehepaar treffen wir auf der ganzen Tour keine Menschenseele. Die Champagne Springs haben ihren Namen daher, weil in ein paar der vielen einzelnen Pools warmes Wasser und Luftblasen hochblubbern. Diese Pools sind zwar glasklar, jedoch auch ziemlich voller Grünzeugs, so dass sie nicht zum Baden einladen. Aber alle anderen Pools, die sind voll badetauglich und wir geniessen sie! 🙂 Als wir später nach über 6 Stunden erschöpft aber happy ins ELQ Restaurant einkehren resümieren wir: Champagne Springs: super Sache, unbedingt zu empfehlen, wenn man einigermassen gut zu Fuss ist.

Für den Mittwoch haben wir zuerst einmal die Zebedee Springs vorgesehen, die es uns letztes Mal so angetan haben. Zudem muss man diese am Vormittag besuchen, da sie ab Mittag nur noch für die Unsäglichen offen sind. Am Nachmittag geht’s dann wohl in die El Questro Gorge – mal schauen… Wir fahren also die Viertelstunde zu den Zebedee Springs und suhlen uns dann da über eine Stunde in den verschiedenen warmen Pools. Es ist immer noch grandios. Inmitten von Palmen und Farnen glasklare Felsenpools und das Wasser zwischen 32 und 34° warm, je nachdem, wie weit oben beim Austritt des Wassers aus dem Gestein man ist. Der oberste, wärmste Pool ist natürlich mein Favorit :-).

Auf dem Rückweg zum Auto kommt uns dann bereits eine erste Gruppe Unsäglicher entgegen. Und das, obwohl es noch kurz vor Mittag ist und die noch gar nicht dürften, diese Kerle. Beim Hinfahren haben wir bemerkt, dass die Zweitbatterie im Auto durch den Tag Bewegungslosigkeit ziemlich in die Knie geraten ist. Laut Red Sands Handbuch sollte sie möglichst nicht unter einen Ladestand von 75% fallen, unsere hatte am Morgen noch knapp 60%… Also disponieren wir um und fahren weiter zur Emma Gorge, womit wir das Auto immerhin etwa 70 km bewegen.

In der Emma Gorge waren wir noch nie, dabei ist sie doch neben der El Questro Gorge die Hauptattraktion der ELQ Umgebung. Wir stellen als erstes fest, dass beim Eingang zur Schlucht ein ganzes Resort steht. Restaurant, Lodges, Campground, Shop, Airstrip – das volle Programm. Unsere zweite Feststellung ist damit naheliegend: hier hat es viele, ganz viele Leute. Natürlich steht auch schon ein Unsäglichen-Bus auf dem Parkplatz und wir treffen es, genau mit dieser Gruppe zuhinterst in der Schlucht anzukommen. Mit Ruhe und Einsamkeit ist somit nix, aber der Wasserfall und kleine See sind trotzdem sehr schön, wenn auch das Wasser nach meinem Geschmack etwas wärmer sein dürfte. Zum Glück hat es in einem Winklel des Seeleins, hinter ein paar Felsen, zwei kleine Mini-Pools, welche direkt von einer warmen Quelle gespiesen werden. Da kann man sich kurz aufwärmen, bevor man jemand anderem Platz machen muss. Später genehmigen wir uns in der Emma Bar noch einen Drink, bevor wir uns auf den Rückweg ins Camp machen.

In Anbetracht des immer noch nicht überzeugenden Batteriestandes, hängen wir beim ELQ Camp direkt noch eine kleine Ausfahrt an, einen 4WD-Track zum „Branco-Lookout“. Und der Branco, der bringt echten 4WD-Fun. Fluss-Durchquerung über Wassermelonen-grosse Steine und Geröll, tiefe Sandrinnen und zuletzt ziemlich beängstigende Steigungen über Fels und Sand. Wir erreichen den Lookout unmittelbar nach Sonnenuntergang. Branco ist oberhalb einer Schlaufe des Chamberlain Rivers gelegen, in etwa so, wie wenn man vom Rosengarten auf die Aare-Schlaufe um Bern schaut – nur viel grösser und weiter. Auch ELQ Station ist inmitten des grünen Regenwaldes zu erkennen. Wir bleiben nur kurz, denn unser Nachtessen im ELQ Steakhouse wartet um halb sieben. Also zurück über den Track bei völliger Dunkelheit. Spannend 😉

Auf dem Camp wartet noch eine kleine Anfänger-Lektion auf uns: Du darfst eine Melone nicht draussen auf den Campingtisch legen, um sie noch etwas ausreifen zu lassen. Also dürfen tust du schon, du hast aber dann nichts mehr von der Melone…

Unser ursprüngliche Plan sah vor, am Donnerstag unser Lager in El Questro abzubrechen, anschliessend noch kurz die vierstündige El Questro Gorge Wanderung zu machen und dann in Richtung Kununurra weiterzuziehen. Das erscheint uns dann beim Zmorge-Müesli irgendwie fast etwas stressig – und damit unbedingt zu vermeiden. So bleibt es bei der El Questro Gorge, aber mit anschliessender Rückkehr ins ELQ Camp.
Die für die ganze Station namensgebende ELQ Gorge ist zusammen mit der Emma Gorge das Prunkstück der Region. Die Schlucht wird am Eingang von einem Heer von grossen, hohen Livingstone Palmen bewacht. Diese Palmen sowie verschiedenste Farne, Bäume und Gräser begleiten einem dann auch bis ganz zuhinterst in die Schlucht. Dorthin kommt man aber nur, wenn man bereit ist, min. 1½ Stunden zu wandern, klettern und (fast) schwimmen. Auf halbem Weg nach hinten ist ein grösserer Pool, welcher mit dem Gepäck über Kopf etwa brusttief (mit meiner Grösse) durchwatet und dann per Kletterpartie verlassen werden muss. Anschliessend folgen weitere Kletterstellen, die nicht ohne sind. Für 95% aller Besucher ist das zuviel der Mühe, wodurch man hinten bei Pool und Wasserfall üblicherweise fast alleine ist… wäre da nicht wieder die Unsäglichen-Adventure-Gruppe aus der Emma Gorge, welche das gleiche Programm wie wir zu haben scheint. Glücklicherweise sind sie aber gerade im Aufbruch zurück begriffen und auch das junge Schweizer Paar macht sich kurzum aus dem Staub, womit wir die Gorge für uns haben. Es ist herrlich, hier.

Die nahegelegene Moonshine Gorge besuchen wir auf der Rückfahrt zum Camp auch noch kurz, jedoch ohne eine Wanderung zu machen. Dafür verpassen wir wieder einmal im ersten Anlauf die Abzweigung dazu, so dass ich im Total 4 Mal in den Genuss der Durchquerung des El Questro Rivers komme. Diese Querung ist nicht die längste, aber die tiefste unserer ganzen Reise. Aktuell kommt einem das Wasser bis etwas über die untere Türkante, also etwa 60 cm tief. 🙂

Wie jeden Nami beim Heimkehren auf die El Questro Station, sehen wir auf der Wiese direkt bei der Station ein oder mehrere Kängurus. Spannend ist, dass sich diese von den vorbeifahrenden Autos überhaupt nicht stören lassen. Hält man aber an oder steigt gar aus, nehmen sie Reissaus, das mögen sie gar nicht.

Am Abend gibts im Restaurant feine Pizzas vom Outdoor-Ofen. Das rundet den Tag und unseren ganzen ELQ-Aufenthalt gebührend ab.

Home Valley Station

Freitag, 26. Mai bis Montag, 28. Mai

Am Freitag cruisen wir in unserer Staubwolke eigentlich auf der Gibb River Road gen Osten mit Ziel El Questro. Da mir Marianna aber auf Höhe Home Valley Station („HV8“, warum auch immer die „8“) den weltbesten „Flat White“ verspricht, setzen wir da den nördlichen Blinker und halten raus. Tatsächlich, feiner Flat White… 😛 Und weil es hier gerade so angenehm ist und sogar einen Badepool hat, buchen wir uns spontan für eine Nacht einen Platz auf dem Campground. Es ist anders, hier, aber trotzdem schön. Der Campground ist halt angelegt, auf einer schönen grünen Wiese, und es ist verhältnismässig eng. Auch läuft die ganze Nacht irgendwo ein Diesel-Generator, der die ganze Station mit Strom versorgt und uns zurück aus dem Busch in die Zivilisation holt. Aber die Zivilisation hat auch angenehme Seiten. Zum Beispiel ein lecker zubereiteter Baramundi in der Dusty Bar zum Znacht und dazu Live Musik.

Am Samstagmorgen entscheiden wir uns dann sogar, noch eine weitere Nacht auf dem Campground (sowie ein Dinner in der Dusty Bar) zu buchen.
Über die Mittagshitze (es herrschen 38°) machen wir eine dreistündige Wanderung durch die Prärie. Wir hängen dazu den „Wildflower Valley Circuit Trail“ und den „Bindoola Gorge Lookout Trail“ zusammen und sehen unterwegs tatsächlich die verschiedensten Blumen und Blüten. Nach den 3 Stunden zurück auf der Station kommt der Pool anschliessend nicht ungelegen.

Am Montagmorgen beim Fassen eines letzten Flat White to go, sehen wir dann noch, dass die Home Valley Station offenbar genau bei unserer letztmaligen Durchfahrt vor 9 Jahren, am 1. Mai 2009 eröffnet wurde.

Mitchell Plateau und -Falls

Dienstag, 22. Mai bis Samstag, 26. Mai

Beim Verlassen der Manning Gorge tanken wir beim Mount Barnett Roadhouse nochmal voll, genehmigen uns einen 5 Dollar-Schluck Internet und schon sind wir wieder auf der Gibb River Hauptroute. Bis zur Abzweigung Richtung Mitchell Plateau, unserem nächsten Ziel, sind es 110 Kilometer. Dazwischen hat es 3 weitere Abzweigungen zu irgendwelchen Gorges oder Stations, von welchen wir die erste nach 30 km zur Barnett River Gorge für einen Zwischenhalt nehmen wollen. Nach etwa 40 km stellen wir dann aber ernüchtert fest, dass wir sie wohl tatsächlich verpasst haben. Ist halt schon wahnsinnig schwierig, bei so viel Abzweigungen und Strassengewirr… Zwei Blindelis auf Reisen :-). Die Abzweigung nach Kalumburu und dem Mitchell Plateau erwischen wir dank allerhöchster Konzentration auf Anhieb. Noch 60 km auf bereits etwas rauherer Piste und wir biegen auf die Drysdale River Station ein. Ursprünglich war das nur eine „kleine“ Rinderfarm mit einer Fläche von 4’000 qkm. Heute gibt es während der Trockensaison noch das Homestead Camp, einen riesigen Campground mit schönen sanitären Anlagen, Lodges, einem Restaurant, einer Tankstelle und einem kleinen Shop. Wir platzieren unsere Kiste unter einem schönen grossen Baum ganz weit hinten auf dem Camp und haben so unseren nächsten Nachbarn in etwa 70 m Distanz. So ist es recht… 🙂 (Später am Tag erfrecht sich zwar dann noch so ein Kerl, seine Karre in halber Distanz, also quasi unter unserem Vordach, zu platzieren.)

Am Nachmittag fahren wir zum „Miners Pool“. Der gehört zur Station und ist ganz in der Nähe. Das Australische „Pool“ scheint aber auch hier wieder einfach für „ein Gewässer in dem man baden kann“ zu stehen, denn eigentlich handelt es sich beim Miners Pool schlicht um eine Stelle am Drysdale River, wo man sein und baden kann. Hier ist auch noch einmal ein riesiger Busch Campground, der ebenfalls von der Drysdale River Station betrieben wird. „Busch“ Campground deshalb, weil es hier keine sanitären Anlagen gibt. Offenbar wollen auch alle anderen Camper etwas Komfort, denn der Platz ist leer – keine Menschenseele. Wir baden und faulenzen etwas herum und geniessen die Ruhe und Einsamkeit. Neben etlichen Vögeln erspäht Marianna sogar noch ein weghüpfendes Kängi.

Fürs Dinner nutzen wir das Restaurant für ein gemütliches Znacht ohne selber Kochen und planen dabei die Weiterfahrt zu den Mitchell Falls. Der anschliessende Verdauungsspaziergang ergibt sich automatisch, indem wir nur zu unserem Camper in der hintersten Ecke des Campgrounds zurück wandern… Dafür haben wir’s da dann bis auf das Zirpen der Grillen richtig schön ruhig zum Schlafen… bis kurz vor Sonnenaufgang. Ja haben wir uns denn in einer Volière einquartiert oder wie oder was..? Rund um uns zwitschert, pfeift, singt und… krächzt es, was das Zeug hält. Henne schön. Einmal probieren sogar zwei der weniger begnadeten Sänger zweistimmig im Chor zu krächzen und es tönt beinahe gut.

Die Prognose für die Fahrt von der Drysdale River Station zu den Mitchell Falls stellt gut 5 Stunden Fahrzeit in Aussicht, je nach Zustand der Strasse. Wir kommen aber sehr gut durch und brauchen bis zur Abzweigung von der Kulumburu Road 2 und dann noch 1¾ Std. Die Piste ist mehrheitlich äusserst holprig und rauh, aber unsere Macchina meistert alles bestens. Und wir treffen unterwegs sogar wieder einen Dingo. Hat es da wohl mehr, als vor 9 Jahren…?

Je weiter nördlich wir kommen, desto mehr ändert sich die Umgebung in einen tropischen Regenwald. Keine Ahnung, ob man das auch „Dschungel“ nennen kann, da die Bäume weder sehr hoch, noch sehr dicht sind. Aber jedenfalls ist es Regenwald und wir holpern über 100 km durch Palmen, durchsetzt mit verschiedenen anderen Bäumen, hohem Gras und Farnen. Auch hier wird gebietsweise abgebrannt. Einmal durchfahren wir unmittelbar eine aktive Brandzone. Das Feuer lodert direkt neben der Strasse vor sich hin und frisst sich vorwärts. Das Gras und kleine Büsche und Farne werden ratzeputz abgebrannt, der Boden ist dann schwarz verkohlt, die Palmen und anderen Bäume überleben die Brände jedoch und bekommen einzig schwarze Stämme verpasst. Sieht dann nicht sooo schön aus, aber wenn’s sein muss…

Der Campground im Mitchell Falls National Park ist sehr gut gefüllt. Das haben wir nicht erwartet, so abgelegen und schwer zugänglich, wie er ist. Aber selbst hierhin kommen diese unsäglichen geländetauglichen Reisebusse, welche wir auch bereits an allen anderen Orten angetroffen haben. Es sind dies organisierte Gruppenreisen mit allem Drum und Dran. Die machen einem das ganze Gibb River-Outback-Erlebnis schon etwas kaputt oder schmälern es zumindest. Wir nennen diese Gruppen fortan nur noch „die Unsäglichen“, das passt! Dafür hat es hier keine Britz- und Apollo-Camper mehr – die dürfen laut deren Mietbedingungen hier nicht hin :-).

Zur Erholung von der anstrengenden Rüttelfahrt machen wir am Nachmittag noch einen Badeausflug zu den nahegelegenen Little Mertens Falls. Das sind zwar wirklich nur kleine Wasserfälle, aber super schön mitten im Regenwald eingebettet und man kann oben und unten an den Fällen baden.

Nachdem wir uns am frühen Abend erneut Scotch Fillets zum Nachtessen gebrutzelt haben, stellen wir fest, dass es hier auf dem abgelegenen Mitchell Falls Campground sogar noch etwas krassere zu-Bett-geh-Gepflogenheiten zu geben scheint. Als wir um ca. halb acht (19:30!) um uns schauen, nehmen wir zur Kenntnis, dass wir die einzigen sind, die zu so später Stunde noch auf sind… 🙂

Donnerstag ist wieder ein Sandwich-Tag für uns, supi. Kein Fahren, alles eingerichtet lassen. Wir haben heute die Wanderung zu den Mitchell Falls vor. Der Infoflyer sagt uns: Je 2½ Std hin und zurück, Class 5, min. 4 Liter Wasser pro Person mitnehmen, nur für körperlich fitte Leute. Ui, tönt ja anspruchsvoll. Wird aber wohl einmal mehr nicht halb so wild sein. Trotzdem nehmen wir einmal je 3 Liter Wasser in unsere Ruckis und sogar auch eine kleine Zwischenverpflegung. Daneben das Badezeug, wie immer :-).

Die Wanderung führt gleich zu Beginn durch einen Bach, dann vorbei an den Little Merten Falls mehrheitlich durch den Regenwald bis zum ersten Teaser für die Mitchell Falls, den Big Merten Falls. Wir machen bereits einmal einen ausgedehnten Staun- und Foto-Halt.

Tarnung ist das halbe Leben:

Nach einer weiteren halben Stunde erreichen wir sie, die für den Nationalpark namensgebenden Mitchell Falls. Und die sind die mühevolle Anreise und Wanderung wirklich wert. Sie erstrecken sich über 4 Etagen, sind alles in allem 80 Meter hoch und führen auch ziemlich viel Wasser. Phantastisch! Der letzte Teil des Trails führt geradewegs durch den Mitchell River und endet schlussendlich auf einem kleinen Felsen in den Klippen, mit bester Sicht auf die Fälle. Ich knipse was das Zeug hält und sauge diese grandiose Kulisse in mich auf.

Am See oberhalb der Fälle machen wir dann wie immer eine längere Badepause, bevor wir den Rückweg angehen. Es sind übrigens etwa 1½ Std, die man für einen Weg braucht. Und mit 2-3 Liter Wasser pro Person kommt man gut durch. Da es heute über 30° warm war und wir beim Wandern tatsächlich richtig ins Schwitzen kamen, ziehen wir auch noch ein 2. Mal den Badeabstecher unter- und oberhalb der Little Mertens Falls rein.

Zurück im Camp brutzeln wir uns eine super feine gemischte Pfanne, geniessen sie gemütlich – und sind um 20 Uhr prompt wieder die aller-aller-allerletzten, die noch nicht am Schnarchen sind. Die spinnen, die Australien-Camper…

Tag 3 bei den Mitchell Falls, heute holpern wir zurück zur Drysdale River Station. Aber nicht sofort. Zuerst machen wir nämlich noch einen 48 minütigen Heli-Rundflug zur Küste und nochmal den Fällen. Den haben wir uns direkt bei der Ankunft hier gebucht. Es ist so, dass es hier draussen im Nirgendwo (wir sind rund 500 Schotterpisten-Kilometer von der nächsten „richtigen“ Ortschaft, Kununurra, entfernt) eine Heli-Basis mit 4 Helis hat. Diese 4 Dinger fliegen mehr oder weniger den ganzen Tag von und zu den Mitchell Falls und nerven eigentlich, ist die Basis doch unmittelbar neben dem Campground (ca. 100 m Luftlinie von unserem Camper). Man kann sich per Heli zu den Mitchell Falls fliegen lassen und zurück wandern, runter wandern und sich vom Heli zurück fliegen lassen, einen 18 minütigen Mitchell Falls Rundflug machen, oder eben den grossen „Coastal“ Rundflug, welchen wir gebucht haben. Und so nervig die Dinger am Boden auch sind, der Rundflug ist phantastisch. Wir haben das Glück, dass unser Heli nur mit 3 Passagieren gefüllt wird und so sitzen Marianna und ich in der hinteren Sitzreihe nur zu zweit je am „Fenster“. Fenster deshalb in Anführungszeichen, weil es gar keine hat. Die hinteren Türen der Helis sind nämlich komplett ausgehängt und entfernt, so dass man ungehinderte Aussicht hat. Man kann sogar lässig einen Fuss auf das Trittbrett draussen stellen, nimmt den jedoch schnell wieder rein, weil es einem das Hosenbein zu zerrupfen droht. Egal, der Flug ist grandios, wir sehen neben Landschaft, Küste, Meer und Schluchten sogar ein paar der riesigen Salzwasser-Krokodile im türkisfarbenen Meer. Die 48 Minuten vergehen wie im Flug… 😉

Zurück im Camp nehmen wir noch ein richtiges Zmorge, dann brechen wir auf, zurück über die 190 km 4WD-Track zur Drysdale River Station, wo wir erneut eine Nacht in der Volière verbringen. Schon wieder treffen wir unterwegs 2 Dingos.

Galvans Gorge und Manning Gorge

Pfngstsonntag, 20. Mai bis Dienstag, 22. Mai

Von der Abzweigung Mornington kommend ist es wiederum nur ein Katzensprung von 44 km weiter auf der Gibb River und schon sind wir bei der Galvans Gorge, welche nur ein paar hundert Meter neben der Hauptstrasse ins Gestein gewaschen wurde (bzw. wohl eher umgekehrt). Wir wollen hier einen Zwischen-Bade-Halt machen oder, falls das selbst für Marianna unmöglich scheint, halt nur gucken was es zu gucken gibt. Einen wunderschön in üppiges Grün und rote Felsen eingepackten kleinen See, inklusive Wasserfall, das gibt es zu gucken :-). Und baden kann man darin auch. Und sich unter den Wasserfall setzen und die warme Dusche geniessen. Und von einem Seil an einem an einem Ast ins Wasser schwingen, das könnte man auch noch, würde man das wollen…

Nach dem etwa stündigen Badehalt poltern wir schon wieder weiter, nächster Stopp: Mount Barnett Roadhouse. Das Roadhouse ist insofern speziell, dass es in etwa in der Hälfte der Gibb River Road liegt. Hier kann man Diesel und Frischwasser tanken, in einem kleinen Shop einkaufen und sogar für 5 Aussie-Dollar 75 MB WLAN-Internet Access haben. Handy-Empfang gibts nach wie vor keinen :-). Das Mount Barnett Roadhouse ist noch etwas anderes. Nämlich Zugang und „Reception“ zu Manning Gorge & Camp.

Gibts im Mount Barnett Roadhouse Shop: feine Känguru-Schwänze 😛

Ausgestattet mit „frischen“ (tiefgekühlten) Scotch Fillets (Steaks), rollen wir auf den Campground, auf welchem sich zwar schon sehr viele Camper tummeln, aber auch riesig gross ist. Von zuhinterst müsste man fast das Auto nehmen, um ohne Erschöpfungserscheinungen zum WC und zurück gehen zu können. Den Platz sucht man sich auf dem riesigen Gelände wiederum selber irgendwo zwischen den Bäumen. Die sind halt einfach wirklich cool, diese Camps entlang der Gibb River. So macht Campen Spass!

Wir haben erneut 2 Nächte gebucht, um einen gemütlichen Sandwich-Tag zu haben, ohne unser Lager auf- oder abbauen zu müssen. So kann es auch wieder nicht anders sein und wir stehen um halb Acht auf, als 3/4 der anderen Campers bereits weg sind. Wunderbar, diese Ruhe… 🙂

Hier auf diesem Campground waren wir ja auch schon einmal. Und auch damals standen wir am Morgen (früher) auf, um die Wanderung zum Wasserfall beim Upper Pool der Manning Gorge zu machen. Damals scheiterten wir aber bereits beim ersten Hindernis kläglich: direkt beim Camp muss als erstes der Manning River, hier eher ein kleiner See mit fast keiner Strömung, überquert werden. Vor 9 Jahren musste das schwimmend geschehen, für die Habseligkeiten gab es so kleine Sagex-Inselchen, welche man vor sich her stossen konnte. Heute jedoch hat hier der Fortschritt Einzug erhalten. Es hat eine Fähre. Ein kleines Blech-Bootli, mit welchem man sich an einem rundum laufenden Seil selber überschiffen kann. Auf der Hinfahrt haben wir sogar einen Kapitän, einen Aboriginal Jungen, der das Ziehen für uns übernimmt. Die Wanderung dauert dann etwa eine Stunde, ist sonnig heiss und führt durch eine faszierende Felsen-Busch-Steppen-Hügellandschaft. Am Ziel der Upper Manning Pool und Wasserfall. Sensationell schön! 🙂 🙂 Wir verweilen den ganzen Nachmittag auf unserem Privatfelsen direkt am Pool/See, gehen immer wieder baden, schwimmen hinter den Wasserfällen durch und geniessen die wunderschöne Umgebung. Neben uns kommen nur noch ganz wenige andere Besucher. Die meisten dieser bettflüchtigen Camper waren schon am Morgen hier und kamen uns auf unserem Hinweg bereits wieder entgegen. Den Nachmittag sitzen sie dann vor ihren Campern und sinnieren wohl dem Erlebten nach. Auch gut.

Wie sich das für einen echten Explorer gehört, finde ich nach einigem Suchen auch noch eine Stelle, wo sich die Felsen erklettern lassen und ich so erkunden kann, wie es denn oben am Wasserfall aussieht. Manno – ein noch schönerer See und – natürlich – keine Menschenseele mehr. Guckst du hier:

Erst um halb vier machen wir uns auf den Rückweg, diesmal schiffen wir auch selber über. Dieses Gewässer direkt beim Camp, der Manning River, wird übrigens auch den ganzen Tag zum Baden besucht. Neben der „Fähre“ hat es also auch den einen oder anderen Kopf im Wasser. Und etwa 50 Meter flussaufwärts, auf einem Stein, ist auch ein Einheimischer am Sünnelen. Ein ziemlich fettes Süsswasserkrokodil. Offensichtlich interessieren sich die wirklich gar nicht für Menschen. Etwas eigenartig mutet es einem aber trotzdem zu.

Auf dem nächsten Bild ist das Kroki auf seinem Stein zu sehen. Zoomen und gute Augen vorausgesetzt…

Wir schliessen den wunderschönen Tag wie üblich mit Nachtessen nach sechs und zu Bett gehen vor neun ab. Morgen früh gehts weiter Richtung Nordosten.

Mornington Wilderness Camp

Freitag, 18. Mai bis Pfingstsonntag, 20. Mai

Vom Silent Grove Campground nördlich der Gibb River Road gehts am Freitagmorgen zurück auf die Hauptroute, welche wir nach nur etwas über 30 km bereits wieder in südlicher Richtung verlassen werden. Auf dem kurzen Stück auf der Gibb River passieren wir die Imintji Station, auf welcher Marianna wieder mal einen feinen Cappuccino und ich einen „Flat White“ bekomme. 😛 Und fürs gute Gefühl tanken wir auch nochmal. Der unetwartete Clou ist aber, das die lieben Leute von Imintji offenbar eine kleine Handy-Basisstation eingerichtet haben. So können wir meinem Pa pünktlich zum Geburtstag gratulieren. Zwar nicht telefonisch – es ist halb 5 Uhr in der Schweiz – aber immerhin per Whatsapp.

Später, direkt bei der Abzweigung Richtung Süden zum Mornington Wilderness Camp, übersehen wir doch beinahe das kleine Häuschen am Strassenrand. Und da hats ein wichtiges Funkgerät drin. Auf einem Schild die Aufforderung, sich hier zuerst über Funk im Camp zu melden, bevor man die knapp 90 km Schotterstrecke in Angriff nimmt. Das macht Sinn, ist doch tatsächlich keines der Deluxe-Tents mehr frei, in welchen wir einquartieren wollten. Aber egal, Campingplätze sind noch frei :-). Die Hälfte der Zufahrtsstrecke ist dann wirklich ziemlich grob mit über einem halben Dutzend Querungen von Wasserlöchern, Flüsschen und Creeks. Und immer wieder schönen Boabs… 🙂 So brauchen wir für die 90 km tatsächlich etwas über 2 Stunden…

Später beim Einchecken im Camp gönnen wir uns wieder einmal was und buchen ein Dinner in der Lodge und für den Samstag auch gerade ein Kanu in der Dimond Gorge. Mal schauen…

Den Rest des Freitagnachmittags fahren wir noch zum „Cadjeput“, einer Badestelle am Fitzroy River, eine gute halbe Stunde vom Camp entfernt (1 cm auf dem A4-Plänli, das wir erhalten haben). Wiederum richtig schön über Schotter, Sand und durchs Wasser.

Apropos „Cadjeput“ und Baden: im Camp bekamen wir besagtes A4-Plänli, auf dessen Rückseite verschiedene Infos und Hinweise sind. Der interessanteste Hinweis lautet sinngemäss etwa so: „In den Gewässern um Mornington hat es Frischwasserkrokodile. Bitte lassen Sie diese in Ruhe – die wohnen hier.“ Okay, wir werden uns daran halten – und die Krokis hoffentlich auch. 🙂

Unser feines Dinner bekommen wir zu vorgerückter Stunde erst um halb sieben. Es ist lecker und ich gönne mir dazu ein Glas Rotwein. Wobei, was heisst hier „gönnen“? Das Glas kostet AUD 10, ein Bier AUD 11…

Nach einer weiteren kalten Nacht nehmen wirs am Samstagmorgen wie immer sehr gemütlich mit Aufstehen und Zmörgele. Selbstverständlich sind wir somit auch wieder die Allerletzten, die das Camp verlassen, daran haben wir uns bereits gewöhnt. Wir fassen an der Camp-Reception 2 Paddel und fahren die gute Stunde zur Dimond (nein, nicht Diamond) Gorge. Dort finden wir nach 15-minütigem über Felsen klettern ein gutes halbes Dutzend blaue und gelbe Kanus, wovon wir uns ein blaues schnappen, boarden und lospaddeln. Die Tour ist mehr oder weniger vorgegeben. Es geht 2 km durch rote Felsen den Fluss runter und wieder rauf. Leider können wir trotz grösstem Mühe geben keine der Rock Wallabies erspähen, die es hier haben soll. Die sind unseres Wissens halt auch klein, rot und hocken in den Felsen im Schatten. Kein Wunder also… So paddeln wir einfach einmal soweit es geht runter und legen dann auf dem Rückweg an einem Privatstrand von etwa 4 auf 6 Meter an, um noch etwas zu baden und sünnelen. Nett. Wirklich schampar nett :-).

Auf der Rückfahrt ins Camp erspäht Marianna dann zum ersten Mal eine Gruppe rel. grosser Kängurus. Aber leider scheinen die Viecher enorm scheu zu sein, denn sie hüpfen bei unserem Anblick sofort weg. Da sind die Australischen Vögel deutlich weniger sensibel. Die lungern dauernd in Gruppen auf der Strasse herum und erst wenn sie bereits vor der Kühlerhaube des Autos verschwinden, bemühen sie sich, doch noch wegzufliegen. Ein Wunder, dass wir nicht mehrere davon auf dem Kühlergrill sammeln…

Am Sonntagmorgen verlassen wir das Mornington Wilderness Camp und machen uns auf die 90 km Holterdipolterroute zurück auf die Gibb River. Gleich zweimal treffen wir bei einer Wasserdurchquerung auf einen Dingo. Der erste arme Kerl sieht ziemlich ausgemergelt aus – hoffentlich bekommt der bald wieder mal was zu futtern. Der zweite sieht jünger und besser aus. Wir stören ihn offensichtlich beim Baden. Als wir ihn erstmals erblicken, ist er voll unter Wasser und nur seine grossen Ohren schauen raus :-).

Bell Gorge

Donnerstag, 17. Mai bis Freitag, 18. Mai.

Von der Windjana Gorge ist es nur ein kurzes Stück weiter die Gibb River Road hoch und schon sind wir bei der Abzweigung der Zufahrt zur Silent Grove Camp Site und der Bell Gorge.

Auf dieser Zufahrt ist dann auch die erste „richtige“ Creek/Wasser-Durchquerung fällig. Sie ist etwa Trittbrett tief (gut 40 cm) und laut einem fellow Camper mit ein Grund, dass es auf dem Silent Grove Campground etwas weniger Leute hat.

Auf diesem Campground finden wir jedenfalls unsere ultimative Site: umrundet von verschiedenen Bäumen haben wir quasi unser eigenes grünes Häuschen und im Dach sitzen mehrere Dutzend weisse Kakadus und krächzen im Chor. Hoffentlich suchen sich die für die Matinée ein anderes Konzertlokal…

Wir richten unseren Platz ein, fahren aber noch weiter bis in die Bell Gorge.
Keine Ahnung mehr, warum uns das letztes Mal nicht begeistern konnte – diesmal gefällt uns der vierstufige Wasserfall in den roten Felsen und mit angenehmem Badepool ausserordentlich. Wir verbleiben sicher gut eine Stunde unter dem Wasserfall beim Pool und baden ausgiebig.

Zurück auf dem Campground haben sich die Kakadus offensichtlich ein anderes Schlafplätzchen gesucht. Wunderbar. Also noch kochen, essen, etwas Tagebuch & Reisebericht schreiben und ab ins Bett. Es ist schliesslich schon fast halb neun…

Windjana N.P. & Tunnel Creek N.P.

Dienstag, 15. Mai bis Donnerstag, 17. Mai

Nach einem Proviant-Refill im Broomer Coles verlassen wir Australiens Westküste und den Indischen Ozean und stechen ins Landesinnere, allgemeine Richtung Osten.

Wir brettern von Broome zuerst nach Derby, um dort noch einmal unsere beiden massgeblichen Tanks – 140 Liter Diesel und 80 Liter Wasser – zu füllen, bevor es auf die Gibb River Road geht. In Derby schauen wir auch noch kurz in den Visitors Center rein, um uns nach allfälligen Besonderheiten in der Kimberly Region zu erkundigen. Aber ich habe den Eindruck, die nette Dame im Pensionsalter weiss nicht wirklich den aktuellen Stand der Dinge.

Also los, raus aus Derby, nach 5 km Blinker links rein und ab auf die Gibb River Road.

Unser Ziel ist der Windjana Gorge Campground, auf welchem wir 2 Nächte bleiben wollen. Auf der abwechslungsreichen, noch weitgehend geteerten Strecke treffen wir allerlei Viechereien. So queren gleich zweimal kurz hintereinander grosse Echsen (Lizards, Mentors, Warans, ???) die Strasse und versuchen Selbstmord zu machen. Ich konnte zwar beiden ausweichen, aber ev. hat eine der beiden jetzt eine plattgewalzte Zunge. Was für eine Echse wohl eher suboptimal wäre – sorry…

Weiter hat es wie überall hier immer mal wieder Kühe neben und auf der Strasse, irgendwo im nirgendwo steht ein Esel am Strassenrand (was macht denn der hier?) und natürlich hat es immer wieder die verschiedensten Vögel, welche zu Ausweichmanövern führen. Marianna sieht auch mal wieder ein Känguru, das nicht plattgewalzt auf der Strasse liegt, sondern herumhüpft.

Der Windjana Campground ist ziemlich voll – deutlich voller, als noch vor 9 Jahren. Aber das haben wir eigentlich erwartet. Neu ist, dass wir uns mit unserem Red Sands Camper in der „Quiet Zone“ einquartieren dürfen, da wir jetzt eine massiv grosse 2. Batterie anstatt eines kleinen Diesel-Generators haben. Neu ist auch, dass im WC-Häuschen der Frosch nicht mehr neben, sondern im WC hockt :-).

Zum Nachtessen haben wir Besuch von Walter dem Falter. Walter scheint unsere feinen Erdbeeren ebenfalls zu mögen. Also bietet ihm Marianna eine an und er tut sich ewig genüsslich daran. Wir befürchten, der arme Walter wird seine Völlerei mit einer Überzuckerung auf dem Rücken beenden.

Nachdem es auch heute wieder um die 30° warm war, wird es in der Nacht mit 11° doch ziemlich empfindlich frisch. Es ist halt Winter…

Am Mittwochmorgen sind wir wie immer bei den allerletzten, die sich aus dem Bett schälen. 7:30 Uhr scheint für den durchschnittlichen Australien-Camper schon fast Mittag zu sein. Die wuseln alle ab Tagesanbruch um 6 Uhr um ihre Campsites herum und wenn wir aufstehen, sind sie schon über alle Berge. Was solls, uns kümmerts nicht, denn wir haben den ganzen Tag Zeit.

Wir wandern zuerst direkt vom Camp durch einen kleinen Felstunnel in die Schlucht und dann bis zum hintersten erlaubten Zipfel. Die Windjana Gorge gefällt und fasziniert uns, obwohl wir sie schon kennen, wieder enorm. Die Farben, die Vegetation, die vielen Falter und Vögel und natürlich die Süsswasserkrokodile, welche entlang des Ufers des Rivers an der Sonne faulenzen. Ganz zuhinterst in der Gorge finde ich, dass die Krokis sicher nicht so weit nach hinten schwimmen und das Wasser hier doch wirklich zum Baden einlädt. Adlerauge Marianna macht mich jedoch auf das grösste bisher von uns gesehene Prachtsexemplar von Krokodil aufmerksam, welches auf einer Steinplatte 5 m im Wasser am Pennen ist. Et bien, sooo dringend brauche ich ja auch wieder nicht ein Bad.

Schlussendlich wird unsere Tour über 10 km lang. – Endlich wieder einmal eine richtige Wanderung.

Am Nachmittag satteln wir doch nochmals das Auto, um auch dem Tunnel Creek National Park einen Besuch abzustatten, der gleich nebenan liegt. Die 30 km Schotterstrasse sind in einer guten halben Stunde geschafft und wir finden einen sehr gut gefüllten Parkplatz sowie offenbar Schulklassen auf Klassenausflug vor. Scheint eine gut bekannte Attraktion zu sein, der Tunnel Creek N.P. Warum heisst das Ding überhaupt Tunnel Creek und nicht Tunnel Cave?

Im wesentlichen geht es hier nämlich um eine grosse Höhle von etwa 700 Meter Länge, welche man durchwandern kann. Die Höhle wird von einem Flüsschen durchflossen, welches man immer wieder durchwaten muss. Es ist aber nie tiefer als bis zu den Oberschenkeln. Wie es sich in einer Höhle gehört, alles in absoluter Dunkelheit, mit unseren Stirnlampen am Hirn. Das Hölengewölbe ist ziemlich imposant, teilweise sicher mehrere Meter hoch, immer wieder hangen Stalaktiten von der Decke und selbst eine Fledermaus flattert uns einmal um die Ohren. Am anderen Ende ist dann auch hier wieder ein schöner Pool im Grünen, in welchem auch gebadet werden könne. Uns hält die grosse Echse, welche wir am Ufer aufscheuchen und die sich dann ins Wasser aus dem Staub macht, von einem Bad ab. Alles in allem ist der Tunnel Creek jetzt nicht der Burner, aber schön und ein Erlebnis allemal.

Also zurück auf den Windjana Gorge Campground für eine zweite kalte Nacht.

Broome und Dampier Peninsula

Freitag, 11. Mai bis Dienstag, 15. Mai

In Broome gönnen wir uns noch ein paar Tage Chilli-Panilli, bevor es dann auf der Gibb River Road so richtig in die Kimberleys geht und damit der geplante Hauptteil unserer Reise beginnt. Mit einer „Villa“ im Bali Hai Resort als komfortabler Basis erkunden wir Broome und die Umgebung. Eigentlich wollte ich diesen Bali Hai Aufenthalt im Rahmen unserer Outdoor-Wilderness-Bushcamper-Ferien ja totschweigen, aber er ist halt doch eine Erwähnung wert… Neben dem Schlafzimmer mit grossem Doppelbett, der vollausgerüsteten Küche, Bad mit Doppeldusche und Badewanne sowie einem Wohnzimmer mit TV, auf welchem Marianna Halbfinale und Finale des ESC live (also um 3 Uhr früh) mitverfolgen kann, gibt es hier noch einen Aussensitzplatz mit einem grossen Doppel-Weber-Grill und, der Clou, einen kleinen Privatgarten mit (Warmwasser-) Dusche. Marianna benutzt über die 4 Tage nur diese Outdoor-Dusche, trotz den beiden ständigen Bewohnern, zwei kleinen, giftgrünen Fröschen.

Erste (und einzige) Amtshandlung in Broome ist der Besuch des Bridgestone Centers. Hier bekommen wir einen neuen, wunderbar schwarzen und einteiligen Reifen auf unser Ersatzrad aufgezogen. Somit haben wir nun wieder 2 „Spares“ und sind bereit für 1000 km Gravel Road. (Nachtrag 26.5.: es sind schon jetzt 1’700…)

Jeden unserer Broome-Tage vom späteren Nachmittag bis Sonnenuntergang (also eigentlich immer noch späterer Nami ca. 17:25 Uhr), verbringen wir an Broomes Haus-Strand, dem Cable Beach. Zu diesem 22 km langen und je nach Gezeitenstand zwischen 30 und 100 m breiten Strand braucht es keine Worte – die Bilder sprechen für sich.

Am Samstag ist Markttag – auch hier: auf dem Broome Market gibt es allerlei Feines (wie beispielsweise Mango-Smoothies und Mango-What-ever-you-want) und wie überall auch ganz viel Unnützes (hier: Perlen…). Und wer will, kann sich hier auch gleich die Haare schneiden lassen.

Etwas Bewegung wäre auch während den paar Chill-Broome-Tagen nicht völlig daneben und so fahren wir auf der Suche nach einem schönen Trail für eine kleine Wanderung am Westzipfel auf tiefer Sandpiste die Kavite „Road“ hoch, wo wir schlussendlich wieder beim uns bereits bestens bekannten (und auf ca. 100 Fötelis verewigten) Gantheaume Point landen. Wanderung haben wir unterwegs keine gefunden, nur der schöne Riddell Beach mit roten Klippen, speziellen Felstürmen und noch spezielleren „Seil-Pflanzen“ (wie wir Prof. Dr. Dipl. Botaniker sie nennen).

Aus heiter hellem Himmel von einer Kokosnuss erschlagen 😉

Am westlichen Ende des Cable Beach fahren wir dann auch noch mit unserem Heimetli auf den Sandstrand direkt bis ans Meer – einfach weil man’s kann und darf :-).

Ganz offensichtlich hat unser Navi die Uferlinie bei Flut eingetragen…

Selbstverständlich darf in Broome auch der Besuch des Openair-Kinos (Sun Pictures) und der Brauerei (Matso’s) nicht fehlen. In ersterem haben wir uns „Gurrumul“ angeschaut, in letzterem zweimal Znacht genehmigt und Mango-Bier getrunken.

Eine der in Broome ansässigen Industrien ist das Perlen züchten/tauchen/was-auch-immern. Und obwohl uns weder das Produkt, noch dessen Entstehung ausserordentlich interessieren würde, machen wir am Sonntag einen Ausflug zur Willie Creek Perl Farm etwas nördlich von Broome die Dampier Peninsula hoch. Die Tafel bei der Einmündung zur 5 km langen Sandpiste zur Farm besagt zwar, dass irgendwelche Willie Creek Attractions closed sind, das wird uns ja aber wohl nichts angehen… denken wir, bis wir auf dem Parkplatz der Farm tatsächlich vor für uns verschlossenen Türen stehen. Henu, dann halt eben nicht. Dafür sehe ich auf dem Rückweg in eben dieser Willie Creek gerade noch ein Saltie, also ein Salzwasser-Krokodil (Leistenkrokodil), im Wasser untertauchen. Ist schon irgendwie gfürchig, in diesem schönen türkis Wasser Krokodile zu wissen.

Den Montag nutzen wir für eine Eintagestour ganz rauf auf die Dampier Peninsula, zum Cape Leveque. Das sind retour knapp 500 km, wobei ca. 200 km auf teils tiefer, teils wellblechmässiger, roter Sandpiste. Puh, schlussendlich ziemlich anstrengend.

Die ganze Dampier Peninsula wird von verschiedenen Aboriginal-Gemeinden bewohnt und so darf man als Auswärtiger auch nur die offiziell erlaubten Strassen und Orte besuchen. Der von uns zuerst angesteuerte Ort „One Arm Point“ bzw. „Ardiyoolon“ wartet nach Bezahlung einer Visitor Fee mit 3 Attraktionen auf: einer „Hatchery“ (eine Fisch-Aufzucht/Pflege-Anlage), dem „Round Rock Lookout“ (ein rundlicher Felsen im Meer mit schöner Aussicht) sowie dem Jologo Beach (ein weisser Strand und offiziell keine Krokodile im Wasser). In der Hatchery haben wir Glück und laufen an eine soeben gestartete Führung. So bekommen wir sogar noch etwas Bildung :-).

Weil uns die Willie Creek Perl Farm gestern so unsäglich gemein die Türen verschlossen gehalten hat, versuchen wir es heute hier mit der Cygnet Bay Perl Farm. Aber dieses Perlenzeugs merkt irgendwie, dass wir gar nicht so richtig darauf abfahren – hier verpassen wir die letzte Tour des Tages um 15 Minuten und auf eigene Faust gibts eigentlich gar nicht viel zu erkunden (ein Lookout und ein Perlenshop).

Also schnell weiter zum Cape Leveque, oder besser mit seinem viel cooleren Aboriginal Namen, nach Kooljaman. Hier machen wir einen kleinen Spaziergang an einen Beach an der Westküste, welcher aber mitten in heiligem Aboriginal Gebiet liegt (also kein dem-Strand-entlang-laufen) und im Meer Krokodile beherbergt (also auch kein Baden). So ist er halt einfach nur schön.

Wir marschieren zurück und am Leuchtturm vorbei an den Beach an der Ostküste. Der ist ebenfalls schön, man darf sich frei darauf bewegen und man kann auch baden! Hoffentlich ist allen Krokodilen bekannt, dass sie sich nur an der Westküste tummeln dürfen und sie nicht etwa auf die Idee kommen, die paar hundert Meter ums Kap herum zu paddeln… Das Meer ist jedenfalls noch ein letztes Mal super angenehm – wahrscheinlich unser letztes Bad im ind. Ozean bzw. hier der Timor Sea.

Wir machen uns erst nach 16 Uhr auf die gut 200 km Rückweg und so dürfen wir die 100 km Sandpiste bei völliger Dunkelheit abspulen. Entspanntes Cruisen wäre anders…

Znacht gönnen wir uns dann um 20 Uhr noch einmal in der Broomer Brauerei dem Matso’s.

Kilometerfressen… Karijini-Broome

Donnerstag, 10. Mai

Nach einigem Abwägen entscheiden wir uns, die knapp 1’000 km vom Karijini Eco Retreat bis nach Broome in einem Tag zu bodigen. Sollten wir bereits auf der Strecke einschlafen, so können wir ja einfach links ranfahren und das Rooftop Tent hochklappen :-).

Am östlichen Rand des Karijini N.P. sind immer noch grosse „controlled burnings“ aktiv. Wir haben bereits gestern den ganzen Tag die Rauchsäulen gesehen und nach dem Eindunkeln konnten wir sogar die Feuer selbst erkennen, welche fast wie Lava aus Vulkanen aussahen.

Beim Herausfahren aus dem Karijini kommen wir durch diese Brandgebiete, welche teilweise unter einem ziemlich dichten Rauchteppich liegen. Auch ein paar Hundert Kilometer weiter nördlich, am Rande der Pilbara Region, sind wieder grosse Flächen am Abbrennen. Henu, die werden das schon wissen, die Aussies (bzw. Aboriginals)…

Port Hedland und auch den 80 Miles Beach lassen wir links liegen und ziehen durch – alles den Great Northern Highway hoch, tanken beim Pardoo Roadhouse, Fahrerwechsel beim Sand Fire Roadhouse, quer durch die äusserst grüne Great Sandy Desert, Sonnenuntergang um 17:27 Uhr und schlussendlich Einfahrt in Broome nach 11 Stunden Fahrt.

Da vorne ist irgendwas..:

Oh, das braucht die ganze Strassenbreite – beide Spuren:

Glücklicherweise zweigt das Teil nach 10 Minuten auf einen Parkplatz ab:

Zur Belohnung für die Meisterung der anstrengenden Fahrt quartieren wir für 4 Nächte in einem Studio im Bali Hai Ressort ein.

Karijini N.P.

Dienstag, 8. Mai & Mittwoch, 9. Mai

Da sind wir wieder. Im Karijini. Genau 9 Jahre und 10 Tage später, als wir ihn letztes Mal verlassen haben. Und weil es auf unserer letzten Reise eines unserer absoluten Highlights war, buchen wir unsere Unpowered Camp Site im Karijini Eco Retreat gleich für zwei Nächte. Die ganze Anlage ist zwar gewachsen und es hat spürbar mehr Besucher, sie hat jedoch ihren besonderen Reiz unverändert beibehalten.

Die einzelnen Sites sind immer noch in mehreren grossen Ovalen gegen aussen und mit grossem Abstand zueinander angelegt. Ich habe den Eindruck, den genau gleichen Platz wie letztes Mal bekommen zu haben. Den besten :-). Und es ist immer noch hammermässig. Unser fahrbares Heim steht quasi mitten in der Steppe. Einziger nahegelegener Nachbar ist ein Waran, welcher langsam durch unseren Vorgarten schlurft. Einen weiteren einheimischen Nachbarn haben wir bereits auf der Anfahrt getroffen. Ein entweder möchtegern-cooler oder sonst schwerhöriger Emu stolziert vor uns mitten auf der Strasse, bevor er uns offenbar erst bei ca. 15 m Abstand bemerkt und sich hektisch-uncool im Zick-Zack-Kurs in die Büsche schlägt.

Unsere Campsite:

Der Blick ins Wohnzimmer:

Und ins Gästezimmer:

Der stolze Emu:

Und unser Nachbar:

Das nächstgelegene Licht von unserer Camp-Site ist ein gelbes Funzelchen am WC-Häuschen, vielleicht etwa150m von uns entfernt. Nach Sonnenuntergang (18 Uhr…) ist es somit wirklich stockdunkel, Mond sehen wir gerade keinen und der Himmel, der ist einfach unglaublich voll mit Sternen. Die Milchstrasse erscheint einem wirklich als eine breite, leuchtende Strasse.

Ich kann es mir nicht verkneifen: hier ein Handy-Bild des Sternenhimmels. Wahnsinn, nicht..?

Die beiden Tage unternehmen wir wieder verschiedene Schluchten-Wanderungen, wie man das im Karijini einfach machen muss. Schliesslich zeichnet sich der Nationalpark, der in der Hamersley Range, im Zentrum der Pilbara liegt, genau durch dieses Netz an Schluchten aus, welche das riesige Steppengebiet von über 6000 qkm durchzieht. Um unser Karijini-Abenteuer aber nicht gerade zu 100% von 2009 zu kopieren, besuchen wir vier andere Gorges und Pools. Wir starten mit einer easy 80-Minütigen Wanderung in und durch die Hancock Gorge. Über steile Felsstufen und zwei Leitern gehts hinunter in die rote Schlucht, dann durch allerlei Büsche, Bäume und Gräser dem Flüsschen entlang bis an den Kermit Pool, wo wir selbstverständlich baden :-). Die Farben sind immer noch „stunning“: blaues Wasser, grüne Vegetation, weisse Gum Trees, rote Felsen und blauer Himmel. Da wir uns einen Trail mit Schwierigkeitsgrad (Class) 4 von 5 ausgesucht haben, treffen wir unterwegs auch nur ganz wenige Leute an.

Am Mittwoch machen wir uns an die Kalamina Gorge, 3 Stunden, Class 4. Eine gemütliche Wanderung durch eine rel. breite Schlucht, immer wieder mit kleinen Seelis, bis zu einem grossen Felsbogen/loch (sorry, ein „Arch“) am Ende.

Auf dem Rückweg gehen wir ein Stück gemeinsam mit einem jungen Australier von Adelaide. Seine Partnerin hat er eingangs Schlucht auf einem Bänkchen parkiert. Endlich mal jemand, bei dem es einem nicht fast peinlich sein muss, dass man 7 Wochen Ferien macht. – Sie sind seit September unterwegs… Jedenfalls empfiehlt er uns statt der noch vorgesehenen Joffre Waterfalls den „Handrail Pool“, welcher viiiel spannender sei. Machen wir! Es ist ein eineinhalbstündiger Class 5 Walk bzw. Swim bzw. Climb. Der Weg führt nämlich grundsätzlich wiederum unten in einer Schlucht bis zum namensgebenden Handrail Pool. Wobei hier zeitweise durchs Wasser gewatet oder eben sogar geschwommen werden muss und gegen Schluss auch noch etwas geklettert. Etwas komisch finde ich, dass der Pool seinen speziellen Namen nicht etwa von einer natürlichen Gegebenheit, sondern tatsächlich einem Handrail, einem Geländer, hat, welches den Schlussabstieg zum Pool überhaupt ermöglicht. Aber egal, der Handrail Pool ist für Karijini Besucher definitiv eine Empfehlung wert.

Handrail Pool – der Trail/Zugang kommt links beim kleinen Wasserfall runter. Da ist auch die „Handrail“ erkennbar:

Vom Handrail Pool geht der „Weg“ dann noch weiter. Dazu muss man den Pool aber zuerst durchschwimmen 🙂 :

Znacht genehmigen wir uns heute „auswärts“ im Eco Retreat Restaurant. Alles auch draussen, klar. Es ist super fein :-). In der Ferne sehen wir verschiedene Feuer – dazu mehr im nächsten Post.

So gehen wir heute auch eine Stunde später zu Bett als gestern – erst um 21:40 ;-)))

On the Road: Coral Bay – Tom Price

Montag, 7. Mai

Exakt wie vor 9 Jahren wollen wir auch heute die gut 600 km von Coral Bay in den Karijini N.P. abspulen. Marianna fährt die erste Hälfte, ich die zweite. Sie killt auf ihrer Hälfte einen unschuldigen, farbigen Vogel, ich auf meiner einen ev. auch unschuldigen, schwarzen Reifen. Mein Reifen ist deshalb nur eventuell unschuldig, weil es ihn nach etwa 50 km ungeteerter Strasse, zurück auf geteerter Strasse, mit ca. 110 km/h einfach plötzlich zerfetzt. Irgendwie komisch und riecht nach Materialfehler. Aber wie auch immer. Nachdem wir (ich) die ersten beiden anhaltenden Autos mit Hilfsangeboten dankend abgelehnt haben (selbst ist der Mann…), nehmen wir das Dritte dann doch an, weil ich feststelle, dass unser Wagenheber für den hochbeinigen Hilux zu kurz ist. Der nette, hilfsbereite Aussie hat glücklicherweise einen ausgewachsenen Wagenheber dabei und mit diesem ist der Radwechsel zwar immer noch schweisstreibend (35°…), aber problemlos. Ich Whatsappe am Abend noch mit Adam von Redsands, um die weiteren Schritte abzumachen.
Ansonsten verläuft unsere Reiseetappe problemlos und führt uns durch unterschiedlichste Landschaften bis auf einen Campground in Tom Price, ca. 50 km vor dem Karijini N.P. Wir wollen uns morgen früh zuerst noch hier in einem Ort alle Reifen ansehen und den Druck kontrollieren, bevor es wieder auf rote Sandpisten geht…

Eindrücke von der Fahrt Coral Bay – Tom Price:

Coral Bay – Cape Range N.P. / Ningaloo Marine Park

Freitag, 4. Mai bis Sonntag, 6. Mai

Nach Absprache mit Adam, unserem Camper-Vermieter von Red Sands Campers, düsen wir von Kalbarri zuerst einmal direttissima in die Toyota Garage in Carnarvon (425 km). Unser Hilux ist eben wirklich neu – so neu, dass er nach 1000 km einen kurzen Check-up bekommt… was uns ja auch recht ist, bevor es dann in den Outback geht. Der vereinbarte Termin in der Garage klappt auch fast, alles ist okay und wir können weiter.Weil wir gerade so schön im Fahr-Fluss sind, entschliessen wir uns, noch weitere 230 km anzuhängen und bis Coral Bay durchzuziehen. Wir versuchen, von Carnarvon aus einen Campingplatz zu buchen, aber es ist alles ausgebucht – Wochenende. Was es noch hat, ist wiederum eine Cabin, bzw., hmmm, eine Hill Top Ocean View Villa :-). Diese buchen wir gerade für 3 Nächte, um eine schöne Basis für 2 volle Meer- und Schnorchel-Tage zu haben. Meer- und Schnorchel-Tage…? Jawohl, denn zwischen Carnarvon und Corel Bay überfahren wir den „Tropic of Capricorn“, also den südlichen Wendekreis, und sind somit nun offiziell in den Tropen. Und wenn es da nicht schön warm ist, wo dann? Tatsächlich steigt die Temperatur während unserer Fahrt auf 32° und wir können endlich unsere Ellbogen zum Fenster raushängen (nachdem wir sie eingeschmiert haben). In Coral Bay schaffen wir es gerade noch vor der Office-Schliessung um 18 Uhr einzuchecken und dann von unserer Terrasse aus den Sonnenuntergang zu bestaunen.

Den Samstag kopieren wir soweit ich mich erinnere ziemlich exakt vom 26.4.2009: Chillen, Schnorchelausrüstung mieten, Schnorcheln, Wallabi in den Dünen hinter dem Strand fotografieren. Ist dieses Viech dressiert und muss hier jeden Abend rumhüpfen? Egal, ist jedenfalls wieder ein Erlebnis… Diesmal hat die Kängurudame sogar noch einen Joey im Beutel und ist auch ziemlich zutraulich und neugierig – siehe Bilder.

Am Sonntag machen wir einen Tagesausflug via Exmouth in den Cape Range National Park (landseitig) und den Ningaloo Marine Park (wasserseitig). Hier waren wir noch nie :-). Die Buchten und Korallenriffe sollen die schönsten und vielfältigsten von Westaustralien sein, was wir zwar nicht beurteilen, aber trotzdem bestätigten können. Wir haben am Mittag eine kleine, einstündige Bootsfahrt in den Yardie Creek gebucht. Auf dieser erfahren wir einiges über die hiesige Flora und Fauna und sehen vor allem einige Black Footed Rock Wallabies, die in den roten Felsen herumpennen. Herzige Kerlchen :-). Und wenn sie sich dann doch einmal bewegen, dann springen sie mit absolut verblüffender Geschwindigkeit durch die steilen Felswände. Cool…

Nach der Bootstour steuern wir 3 der etwa 10 ausgeschilderten Buchten des Nationalparks an. Waaaaahnsinn, eine schöner als die andere. In allen Buchten schnorcheln wir etwas herum und bestaunen den türkisfarbene indischen Ozean, die Korallen und vor allem die Fische in allen Grössen und Farben. Das Spezielle am Ningaloo Reef und insbesondere an der Oyster Stack Bucht ist, dass die Korallen 5 m vom Strand weg beginnen. Man kann sich also einfach ins Wasser legen (nachdem der Rücken eingeschmiert oder in ein T-Shirt verpackt ist) und es geht los. Unser Highlight ist eine ca. 1 Meter Schildkröte, welche in vielleicht 2 Armlängen unter uns gemütlich den Boden abpaddelt und främselt. Einfach fantastisch.

Die etwa 220 km lange Rückfahrt nach Coral Bay nehmen wir erst nach 17 Uhr in Angriff. Wie erwartet sehen wir nun, um diese Tageszeit, etliche Kängurus. Glücklicherweise aber nur neben der Strasse und nicht vorne an unserem Auto am Bull Bar zerschellt. Wir haben diesbezüglich bereits vor 2 Tagen unseren Adrenalinstoss verpasst bekommen, als uns ein Kängi tatsächlich direkt vors Auto hüpfte und ich nur gaaaanz knapp bremsen und ausweichen konnte. Jedenfalls bin ich heute wirklich froh, die knapp 2 Stunden Fahrt im Dunkeln ohne Cangaroo-Encounter hinter uns gebracht zu haben.

Perth – Pinnacles – Kalbarri

Mittwoch, 2. Mai und Donnerstag, 3. Mai

Noch steht es sich selbst für uns am Morgen leicht auf und so verlassen wir bereits etwas nach 8 Uhr unser Hotelzimmer und tauschen es gegen unsere fahrbare Wohnung für die nächsten knapp 6 Wochen.

5-spurig und mit dichtestem Verkehr fahren wir aus Perth in Richtung Norden. Die Strassen reduzieren sich aber schnell einmal auf 1 Fahrspur und der Verkehr auf 1 Auto/Minute – also alles wie es sein soll :-).

Erster richtiger Zwischenstopp: die Pinnacles im Nambung Nationalpark. Wir sind bereits zum 3. Mal hier und das eigentlich nur, weil es endlich einmal nach „Pinnacles in der Sonne“ aussieht. Nicht etwa, dass es die letzten beiden Male schlechtes Wetter gewesen wäre. Nein, aber trotz eigentlich sonnigem Wetter war irgendwie immer genau über uns eine Wolke und verhinderte ein Foto mit Licht und Schatten. Da diesmal das Blaue das Weisse am Himmel bei weitem ausbotete, musste es einfach klappen. Und es tat es… 🙂

Also ohne grossen „Zeitverlust“ (wir hatten den Tag grundsätzlich als Kilometerfresser, ohne grosses Sightseeing o.Ä. geplant) weiter den Indian Ocean Drive und dann Brand Hwy hoch bis wir nach gut 600 km in Kalbarri eintreffen.

Wir quartieren auf dem Murchison Campground ein und sind gespannt auf unsere 1. Nacht im Toyota Hilux-Aufbau. Es soll frisch werden, diese Nacht… (11°).

Ja, die Nacht war tatsächlich kalt. Aber dank gutem Duvet und Kuscheln schliefen wir gar nicht schlecht.

Heute Donnerstag machten wir den 9 km Loop Walk im Kalbarri Nationalpark. Der war schon vor 9 Jahren ein guter Einstieg in die blau-rot-grün-weisse Australien-Welt. Im Unterschied zum letzten Mal ist jetzt aber die 25 km lange Zufahrt zum Natures Window, dem Ausgangspunkt der Wanderung, geteert und nicht mehr Sandpiste.

Auf der Rückfahrt nach Kalbarri (dem Ort) sehen wir bereits beim Losfahren am Horizont eine Rauchwolke. Je näher wir gegen Kalbarri kommen, desto grösser wird sie und plötzlich wirds dunkel und wir sind mittendrin. Es handelt sich um „prescribed burning“, also absichtlich und (hoffentlich) kontrolliert gelegte Brände. Doof einfach, dass man sich bereits nach 3 Minuten durch-den-Rauch-fahren in ein wandelndes überdimensioniertes Räucherstäbchen verwandelt.

In Kalbarri haben wir uns dann noch glatt verfahren und landeten anstatt auf dem Campground in einem Holiday Appartement – dumm gelaufen 😉

Perth

Dienstag, 1. Mai

Bei Temperaturen von „nur“ gut 20° fahren wir per Bus zu „Red Sands Campers“, wo wir um 9 Uhr zusammen mit einem anderen Schweizer Paar unseren Campervan instruiert bekommen. Cool, ein Toyota Hilux mit Spezialaufbau – und nigelnagelneu. Auch die Einführung von Adam ist wirklich sehr gut und sympatisch. Das Teil ist von Red Sands voll custom made und alles mit top Komponenten ausgestattet. Das kann ja fast nur gut herauskommen :-).

Den Rest des Tages verbringen wir im Grossraum Perth, machen Grosseinkauf in einem Coles, schauen, ob der Indische Ozean noch da ist und trinken keinen Kaffe am Cappuccino Strip (sondern Coca).

Znacht nehmen wir beim Inder nebenan vom Hotel. Ich ein Vindaloo Chicken. Prädikat: „very spicy“. Die nette Bedienung: „Take care, Sir“. Ich: „No problem, I love spicy!“. 10 Min später kühle ich mir mein Chicken mit 2 Portionen Raita so weit runter, dass ich es überhaupt in den Mund schieben kann, ohne diesen zu verätzen. Die nette Bedienung: „See, I warned you“ …und lachend weiter „wait until tomorrow morning. Then, it will burn…“. Uff, das kann ja heiter werden (noch ist Dienstagabend).

1xVindaloo, 2xRaita, 1xH2O, 2xIPA